Wülfrath Wülfrath hat seinen ersten Hundesalon
Wülfrath · Wo einst ein Küchenstudio war, eröffnet die Wülfratherin nun ihr Atelier. Verkauft werden auch Hunde-Accessoires.
. Die Corona-Krise löst bei mancher Frau auch deshalb schlechte Stimmung aus, weil sie nicht zum Friseur ihres Vertrauens darf. „Färben könnte ich theoretsich“, erklärt Nina Kaimer. Bei ihrer Klientel aber ist das nicht vorgesehen. Die 42-Jährige ist auf den Hund gekommen – Anfang Mai eröffnet sie einen Hundesalon.
„So etwas gibt es hier bislang nicht“, hat ihre eigene Marktforschung in der Stadt ergeben. In ihrem Ladenlokal an der Schwanenstraße will die ausgebildete Hundefriseurin – „kein geschützter Beruf, ich aber habe eine Ausbildung in Theorie und Praxis in Castrop-Rauxel absolviert“ – professionelle Fellpflege für Vierbeiner anbieten, „abgestimmt auf die jeweilige Rasse und die Struktur des jeweiligen Haares“.
Nicht jeder Vierbeiner darf geschoren werden, manche werden getrimmt und baden ist beispielsweise bei Exemplaren wie einem Labrador nur dann notwendig, wenn „das Tier sich in Gülle gewälzt hat“. Sein wasserabweisendes Feld würde durchs Shamponieren und Baden beschädigt. „Für jedes Fellproblem gibt es eine Lösung“, das weiß die Hundecoiffeurin nicht nur von Familienhund „Pina“, einer zweieinhälbjährigen Beagle-Hündin „mit sehr eigenem Kopf“. Zum Ladenkonzept gehört, nur Einzeltermine zu vergeben, der zu behandelnde Hund muss dafür nicht abgegeben werden, „ich bin sehr dafür, dass der Besitzer im Laden bei seinem Schützling bleibt“. Das nämlich ist „am entspannendsten für alle Beteiligten“. Und: Kein Hund wird zum Warten in eine Box gesteckt oder am sogenannten Galgen fixiert. Vom Beagle bis Cocker kann im Hunde-Atelier betreut werden, von lieb oder zickig bis zum hibbeligen Exemplar – ihr sind alle Hunde recht. Das Equipment zur professionellen Fellpflege ist bereits platziert.
„Über 25 Ecken“ ist die Geschäftsfrau auf den Hund gekommen. „Ich komme aus der Pharmazie“, die gelernte Pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) wollte noch mal „etwas Neues anfangen, das war ein wirklich ausgeprägter Wunsch“. Als dann vor knapp drei Jahren Familienhündin „Pina“ die Kaimers komplettierte, war plötzlich die Neuausrichtung vorgegeben. Wie sollte sie Klein-Pina an die Leine legen? „Solche Dinge selbst zu gestalten kam mir in den Sinn, weil ich nirgends die optimale Leine für ,Pina’ gefunden habe. Entweder war mir das Material zu hart, zu dick oder dünn oder die Farben gefielen mir nicht.“ Im Internet wurde Nina Kaimer fündig, bestellte ein Exemplar in Rosa- und Rottönen, wunderschön, aber „leider sehr, sehr teuer. Da habe ich mir gedacht: Das kann ich auch“, erinnert sie sich an die Anfänge. „Ich habe dann einfach mal losgelegt.“ Die Idee boomte, auch andere Hundebesitzer mochten ihre Hundeleinen und -accessoires. Streng genommen setzt sie diesen Grundgedanken jetzt im ersten eigenen Ladenlokal fort. Der derzeitigen Corona-Krise zum Trotz ist sie optimistisch, ihre Kundschaft zu finden. „Das Angebot werden viele Hunde und ihre Besitzer zu schätzen wissen.“