Wülfrath Fritz Koch liebt auch mit 96 Jahren Marschmusik und Geselligkeit
Wülfrath. · Der stellvertretende Bürgermeister gratulierte zum Geburtstag.
Der Wülfrather Fritz Koch steht nach wie vor mitten im Leben, liebt die Menschen, Ausflüge und Marschmusik. Der rüstige alte Herr feierte jetzt seinen 96. Geburtstag. Der frische rote Erdbeerkuchen sieht verlockend aus, genauso wie der Bienenstich, beides hat Doris Liebfried mit viel Liebe anlässlich des hohen Geburtstages ihre Vaters gebacken. „Den müssen Sie unbedingt probieren, der ist ja sowas von lecker“, rät der alte Herr dem stellvertretenden Bürgermeister Andreas Seidler, der im Namen der Stadt zu Besuch gekommen ist, um Glückwünsche zu übermitteln.
Zum Ehrentag schauen viele Familienmitglieder vorbei
Der Senior wirkt fröhlich, genießt die kleine Kaffeetafel im Rahmen der engeren Verwandtschaft: Die beiden Töchter sind zu Besuch gekommen, eine Enkelin, die 94-jährige Schwester, die erst vor kurzem, ebenfalls in der Seniorenwohnanlege Haus-August-von-der-Twer, eine kleine Wohnung bezogen hat. Zu ihrem Bruder hat sie eine enge Verbindung. „Wir sind von zehn Geschwistern noch drei, die leben. Eine weitere Schwester ist hier im Pflegeheim untergebracht, sie ist bettlägerig. Aber Fritz und ich sehen uns täglich, reden zusammen oder trinken Kaffee“, erzählt sie lächelnd und fügt zwinkernd hinzu: „Wenn er überhaupt hier ist.“
Zweimal am Tag zieht es den ehemaligen Kalkmeister nach draußen, er dreht seine Runden bei nahezu jedem Wetter. „Früher bin ich täglich nach Schlupkothen gelaufen und wieder zurück, aber im Moment macht mir das rechte Bein etwas Probleme.“ Mit dem Rollator geht er dennoch auf den Markt, in die City, zum Friedhof ans Grab der geliebten Ehefrau, die nach 66 Ehejahren vor fünf Jahren verstarb.
„Wenn ich mit meinem Vater in die Stadt gehe, dann muss ich viel Zeit mitbringen, denn er kennt wirklich Hinz und Kunz und hält für sein Leben gern Schwätzchen“, stellt Doris Liebfried fest.
Auch heute liest Fritz Koch noch täglich die Tageszeitung. Vorher aber widmet er sich morgens einer anderen großen Leidenschaft: der Marschmusik. „Die ist wahrlich nicht zu überhören“, sagt seine Schwester, „die Anlage dreht er immer ziemlich laut auf.“ Die Besucher schmunzeln, einem alten Mann wie ihm sei das verziehen. „Ja und manchmal versammeln sich unten vorm Fenster auch ein paar Leute. Ich glaube, die mögen die Musik auch“, vermutet der gebürtige Wülfrather. Am Sonntag wird noch im großen Kreis gefeiert, mit Freunden und Familie, darunter auch drei Urenkel.