Wülfrath: „Für Düssel reichen zwei Gruppen aus“

Die Politik berät in der kommenden Woche über den Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder.

Wülfrath. "Wir schlagen die Tür noch nicht zu", sagt Udo Neumann mit Blick auf die Kindergartensituation im Stadtteil Düssel. Im aktuellen Bericht zur Bedarfsplanung "Tagesbetreuung für Kinder" macht der Jugendhilfeplaner der Stadt klar, dass auf Dauer für Wülfrather Kinder in Düssel zwei statt der bisherigen drei Gruppen ausreichen werden. "Sollten aber andere Kostenregelungen gefunden werden, muss keine Gruppe geschlossen werden", sagt Neumann.

Die besondere Situation im Ortsteil Düssel nimmt in der neuen Bedarfsplanung nicht nur ein eigenes Kapitel ein. Sie dürfte auch auf der gemeinsamen Sitzung von Jugendhilfe- und Schulausschuss in der kommenden Woche für Gesprächsbedarf sorgen. Der klaren Feststellung, dass zwei Gruppen ausreichend sind, stellt die Verwaltung eine Gesprächsoption an die Seite: "Wir haben den beiden Einrichtungsträgern bis Ostern Zeit gegeben, eine einvernehmliche Lösung zu finden." Wie dieses aussehen kann? Darüber gibt es keine Aussagen.

Die Fakten: Der katholische Kindergarten hat zwei Gruppen, der evangelische eine Gruppe. Ziel der Stadt ist es, ab dem Kindergartenjahr 2013/2014 in Düssel einen zweigruppigen Betrieb durchzuführen. Es sei denn, die Finanzierung ändert sich.

Insgesamt sieht Neumann die Wülfrather Kindergartenlandschaft mit elf Einrichtungen gut aufgestellt. "Es ist nicht daran gedacht, über Düssel hinaus Gruppen zu reduzieren. Das würde uns mit Blick auf den kommenden Rechtsanspruch für Kinder unter drei Jahren Handlungsspielraum nehmen", so Neumann zur WZ. Der Aus- und Umbau der Kita-Einrichtungen für Kinder unter drei Jahren wird als Schwerpunkt fortgesetzt. Kinder unter zwei Jahren sollen dabei vor allen Dingen im Bereich der Kindertagespflege betreut werden.

469 Kinder im Alter bis zu drei Jahren sowie 486 zwischen drei und sechs Jahren leben zurzeit in Wülfrath. "In dieser Größenordnung werden wir uns stabilisieren", so Neumann. Er gehe davon aus, dass ein weiterer Rückgang der Kinderzahlen nicht zu erwarten sei.

Zum Vergleich: 1992 wurden 1467 Kinder bis zu sechs Jahren gezählt, 2002 waren es noch 1208. Sind im laufenden Kindergartenjahr 636 Plätze in den elf Einrichtungen belegt, sollen es ab Sommer 630 sein. Das liegt auch daran, dass die Hortplätze weiter abgebaut werden - auf dann nur noch 13. Ab 2013/2014 sollen Schulkinder nur noch in den Ogatas der Grundschulen betreut werden.