Wülfrath: Kirchenchor Cäcilia feiert 140-jähriges Jubiläum

Der Kirchenchor Cäcilia feiert sein 140-Jähriges mit Festmesse.

Wülfrath. Cäcilia ist ihnen treu geblieben. 140 Jahre lang hält sie ihnen nun schon die Freundschaft und ist anscheinend ein großer Fan ihrer Musik. Wie lässt es sich sonst erklären, dass die Schutzheilige der Musik schon so lange auf ihren "Cäcilienchor" Acht gibt?

1869 gründete sich der katholische Kirchenchor aus zehn sangesfreudigen Mitgliedern, die ihrer großen Leidenschaft gemeinsam nachgehen wollten. So lange schon erfreuen sie nun sich und viele andere Liebhaber der Kirchenmusik mit ihrem Können. Anlässlich seines großen Jubiläums richtet der Chor am Sonntag, 22. November, die musikalische Festmesse "Christ-König" aus. Zur Aufführung gelangt dann (9.30 Uhr in St. Maximin Düssel) die Missa "De Angelis" von Wolfram Menschik unter der Leitung von Kirchenmusiker Frater Wilhelm Lindner.

22 Sänger werden an diesem Tag ihre Stimmen geben - für 140Jahre gemeinsame Chorgeschichte und noch viele kommende Konzerte. Viele von ihnen sind schon seit 50 Jahren dabei. Erinnern sich an eine lange gemeinsame Zeit. "Wir haben soviel gemeinsam erlebt. Wir singen nicht nur - wir feiern und lachen auch zusammen", schwärmt Herbert Weiß, der 20 Jahre lang Vorsitzender des Chores war und jetzt als Ehrenvorsitzender amtiert. Er erzählt von Ausflügen an die Mosel, ins Münsterland und sogar nach Polen. "Wir hatten einen Auftritt in einer Kirche von Sborowski. Ich war der erste Deutsche, der nach dem Krieg in dieser Kirche Deutsch sprechen durfte. Ich forderte alle auf, das Lied ´Großer Gott wir loben dich´ in der eigenen Sprache zu singen. Doch dann sangen es alle auf Deutsch", erinnert er sich. Die Musik des Chores St. Cäcilia verbindet also auch international.

"Ebenso toll war es, als wir gemeinsam mit 6 500 Sängern im Kölner Dom sangen und Kardinal Meisner schwärmte: ‚Es ist, als ob die Engel singen’!" Für solches Lob arbeitet der Chor St. Cäcilia viel und gerne. Jede Woche treffen sie sich. Und wenn der ein oder andere Ton nicht so stimmt, wie sie es sich vorstellen, dann probt Frater Lindner mit seinen Sängern, bis es sitzt.

"In diesem Chor herrscht ein wirkliches Wollen. Ich kann mich auf die Chormitglieder absolut verlassen", lobt der studierte Kirchenmusiker und hofft bald auch wieder einmal neue Mitglieder gewinnen zu können: "Wir haben wie fast alle Chöre Nachwuchsprobleme. Unser Alterdurchschnitt liegt momentan bei 65", bedauert Lindner. Eine Zusammenarbeit mit dem Wülfrather Chor Intakt war bisher nicht fruchtbar.

Um neue Stimme bei sich begrüßen zu können, denkt er in naher Zukunft an "Komm sing mit-Abende", bei denen ein Jeder mit einstimmen kann. "Das kommende Konzert ist für alle eine echte Herausforderung. Es soll eine zeitgenössische moderne Messe werden, die professionelle Musik darbietet. "Mit dem Proben von Mendelssohn haben wir eine Hürde geschafft, die gute Sänger auszeichnet", so Lindner.