Wülfrath: Lehrerin Ilona Fenko - In 35 Jahren Spuren hinterlassen
Hauptschule: Lehrerin Ilona Fenko geht in den Ruhestand – und blickt sehr zufrieden auf ihre Laufbahn zurück. Auch ihren Ehemann hat sie an der Schule kennen gelernt.
<strong>Wülfrath. Sinkendes Niveau, gewalttätige Schüler, kaum Zukunftsaussichten - Hauptschulen haben in der Regel einen schlechten Ruf. Dieses Bild will Lehrerin Ilona Fenko aber nicht bestätigen. Zumindest nicht für die Hauptschule Wolverothe, an der sie 35 Jahre lang unterrichtet hat. "Ich kenne keine bösartigen Hauptschüler", sagt sie. Natürlich habe es manchmal Querelen gegeben, aber von einem schlimmen Berufsalltag könne keine Rede sein.
Hauptproblem seien nicht die Schüler, sondern die gesellschaftliche Situation und die Zukunftsaussichten: "Früher konnte man mit einem Hauptschulabschluss noch richtig gute Lehrstellen bekommen." Das sei heute immer schwieriger - was sich natürlich auch auf die Motivation der Schüler auswirke. Ein weiteres Problem: "Die Zusammenarbeit mit den Eltern funktioniert nicht mehr so gut."
"Ich hoffe, ich konnte in meiner Zeit an der Schule ein paar Spuren hinterlassen", sagt sie lächelnd. Besonders das Thema Umwelt lag ihr am Herzen, sie hat einen Schulgarten angelegt und mehrere Bäume gepflanzt. Auch den Schulsanitätsdienst hat sie gegründet.
Die Hauptschule Wolverothe sei eine sehr gute Schule, findet Ilona Fenko. Weil sie versuche, die Schüler durch Praktika und Kooperationen mit der Wirtschaft auf das Berufsleben vorzubereiten. Jetzt hofft sie, dass bald auch der Ganztagsbetrieb starten kann - und die Stellen der Schulsozialarbeiter nicht gekürzt werden, wie es momentan in der Diskussion ist.
Ob sie auch im Ruhestand weiter in Wülfrath wohnen wird, ist noch nicht ganz klar, sagt Ilona Fenko. Die Stadt sei ihr aber sehr ans Herz gewachsen: "Ich habe immer gern direkt neben der Schule an der Jahnstraße gewohnt." So habe man zum Teil auch noch nach Schulschluss mit Schülern und Eltern Kontakt gehabt: "Da konnte man noch einiges regeln", erinnert sie sich.
Biographie Ilona Fenko (60) wurde in Jena geboren. Mit 15 flüchtete sie mit ihren Eltern nach Westdeutschland. In Wuppertal machte sie anschließend das Abitur und studierte Lehramt für Grund- und Hauptschulen. Ihre Lehrerlaufbahn begann mit einem Referendariat in Neviges, ihre erste - und letzte - Lehrerstelle trat sie in Wülfrath an.
Ehrenamt Fenko ist Vorsitzende der BUND-Ortsgruppe Wülfrath. Auch in Zukunft will sie sich noch ehrenamtlich um den Sanitätsdienst an der Hauptschule kümmern.