Ratingen: Blühendes Engagement gezeigt
Die Jury von "Unsere Stadt blüht auf" bereiste gestern Ratingen und sprach von guten Titelchancen - durch die Blume.
Ratingen. Viel Zeit hat die achtköpfige Jury des Wettbewerbs "Unsere Stadt blüht auf" nicht zu verlieren. Schließlich steht morgens um neun Uhr noch ein straffes Programm vor ihr. 15 Stationen auf einer Wegstrecke von 50 Kilometern sollte sie sich anschauen - und das in rund sieben Stunden. So hat es die Stadt Ratingen, voran die Mitarbeiter des Grünflächen- und Umweltamtes, geplant. Schließlich will sie den Wettbewerb gewinnen.
Es geht darum, die Jury davon zu überzeugen, dass Ratingen grün und lebendig ist. Grüner und lebendiger zumindest, als 24 andere Städte, die als Konkurrenten angetreten sind. "Wir haben uns aber nicht angeschaut, wie die anderen sich vorbereiten, um zu sehen, was wir besser machen können", sagt Manfred Fiene, Leiter des Grünflächenamtes. Man habe sich konzentriert auf die Präsentation der eigenen Stadt vorbereitet.
Bürgermeister Harald Birkenkamp versucht bei der Begrüßung die Jury mit Fakten von der blühenden Stadt Ratingen zu überzeugen: Fast 70 Prozent des Stadtgebietes bestünden noch aus Wald, landwirtschaftlich genutzten Freiflächen und Erholungsgebieten. Und die Investitionen im Garten- und Landschaftsbau lägen im langjährigen Mittel bei rund 1,3 Millionen Euro pro Jahr. "Das Gesamtbetriebsergebnis meines Grünflächen- und Umweltamtes liegt bei 7,2 Millionen Euro", sagt er.
Dann will sich die Jury ihren eigenen Eindruck vom Stadtbild machen. Also macht sich die Delegation aus Landschaftsarchitekten, Gärtnern und Tourismusexperten auf den Weg. In einem Bus tourt sie quer durch die Dumeklemmerstadt. Sie schaut sich unter anderem Vorgärten in der Grachtensiedlung, das Naherholungsgebiet am Grünen See, den Poensgenpark und die Landschaften rund um Homberg an.
Aber nicht nur das: Auch die Sportanlagen an der Sohlstättenstraße gehören mit ihrem Kunststoffrasen dazu, oder der Tiefenbroicher Friedhof als Ausbildungsbetrieb. "Uns interessiert nicht nur die Pflanzenwelt, die Grünanlagen oder die Blumenpracht", sagt Klaus Hoffmann vom Bundesverband Zierpflanzen, der gleichzeitig der Vorsitzende der Jury ist. Er und seine Kollegen würden auch bewerten, wie sich die Bürger für ihre Stadt engagieren, welche Freizeit- und Ausbildungsangebote es gibt und was sowohl Kinder als auch ältere Menschen hier unternehmen können.
Auch der Umweltschutz und die nachhaltige Stadtentwicklung sind Themen, die sie bei der Besichtigungstour interessieren. Um 16.30 Uhr endet die Rundfahrt durch die Dumeklemmerstadt. Hoffman, der Jury-Vorsitzende, zieht ein erstes Fazit: "Wir wussten nicht, dass Ratingen so viel zu bieten hat. Uns beeindruckt, wie viele Firmen und Bürger sich für diese Stadt einsetzen." Viel konkreter will und darf er nicht werden - und gibt dennoch einen kleinen Hinweis auf die mögliche Platzierung. Als er die Vertreter der Stadt zur Preisverleihung einlädt, sagt er: "Ob Ratingen eine Bronze-, Silber- oder Goldmedaille gewinnt, kann die Jury jetzt noch nicht sagen."