Wülfrath: Senioren-Wünsche an den Handel: Sitzgelegenheiten und Toiletten

Supermärkte: Der Seniorenrat will Fragebögen verteilen

Wülfrath. Beim Einkaufen im Supermarkt wurde der Wülfrather Seniorin schwindelig, sie wollte sich einen Moment hinsetzen. "Das ging aber nicht. Es gab weder Stuhl noch Bank", berichtete die Dame dem Seniorenrat. "Ich muste das Geschäft verlassen und mir im benachbarten Café einen Stuhl suchen".

Einkaufen in Wülfrath, für junge Leute kein Problem, aber für Ältere? Die Senioren haben besondere Wünsche. Als große Zielgruppe, 6000 Wülfrather sind über 60, erwarten sie, ernst genommen zu werden.

Gute Erfahrungen hatte der Seniorenrat mit dem Kaufpark gemacht. Als dort bauliche Veränderungen anstanden, hatte der Seniorenrat gefragt, ob man Sitzgelegenheiten und Toiletten schaffen könnte. "Das Gespräch verlief erfreulich", erklärte die Vorsitzende des Seniorenrates, Gertrud Brüggemann. Geschehen ist dort allerdings noch nichts, doch Brüggemann ist überzeugt, dass sich das noch ändert. Im Comet sind im Eingangsbereich drei Stühle zu finden.

Der Penny-Markt wird derzeit umgebaut. Doch hat der Filialleiter schon bedauert: "Die Pläne für den Umbau sind lange fertig. Die Filialen sind bundesweit alle gleich." Sitzgelegenheiten und sanitäre Anlagen seien nicht vorgesehen. Das sorgte für Unmut im Seniorenrat. Der Markt wird erst in zwei Monaten wieder geöffnet, es wäre noch Zeit zu reagieren.

Die Wünsche der Älteren beim Einkauf hat das Verbraucher Forum Bagso (Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisatoren) klar definiert. Der Eingang und die Parkplätze sollten hell erleuchtet sein, die Gänge im SB-Markt breit genug, die Ware nicht zu hoch oder zu tief gelagert, die Preise sollen lesbar sein. Sitzgelegenheit und eine Kundentoilette sind allen wichtig.

Zahlen 25 Prozent der Wülfrather sind über 60. Bei einer Einwohnerzahl von 22484 sind 4549 Bürger im Rentenalter.

25 Prozent der Wülfrather Bevölkerung sind im Rentenalter. Aber wer berücksichtigt das? Der Einzelhandel jedenfalls zu wenig. Wenn sich Senioren beim Einkaufen in SB-Läden mal kurz hinsetzen wollen, können sie das nicht selbstverständlich. In den allerwenigsten Fällen gibt es Stühle oder Bänke. Viele Senioren sind kaufkräftig und konsumfreudig. Würde man dieser Klientel den gewünschten Komfort in den Geschäften bieten - sanitäre Anlagen, Sitzgelegenheiten - würden sie es mit einem verstärkten Einkauf dort danken. Wer diese Chance nicht nutzt, macht einen Fehler.