Wülfrath: „Märchenschlösser sind falsch“

Gespräch: Die Grüne/WWG will einen „grünen Daumen“ für die Wülfrather Stadtplanung.

Wülfrath. Nachhaltigkeit - auch in der Finanzpolitik - fordern Petra Weskott und Thomas May von Grüne/WWG im WZ-Sommerinterview. In der Stadtentwicklung plädieren sie für die Schaffung neuer Grün- und Parkanlagen.

Weskott: Genau so. Der Schuldenabbau muss über allem stehen. Nur so kann nachhaltig die Finanzsituation verändert werden. Da sind weitere Schritte und mehr Mut nötig.

Weskott: Ja. Da muss man ehrlicher sein. Deshalb sprechen wir uns immer noch dafür aus, dass es durchaus realistisch sein muss, unsere reichen Töchter Stadtwerke und GWG zu verkaufen. Um die Leute zu beruhigen, darf man nicht Märchenschlösser aufbauen.

Weskott: Aus lauter Angst vor Kulturvereinen wird nicht nur über den Abriss der Stadthalle nachgedacht, sondern parallel über die Schaffung eines Kulturwürfels diskutiert. Das geht nicht. Das Geld ist nicht da. Das hat auch die Kommunalaufsicht festgestellt.

May: Es geht eben nicht anders.

Weskott: Ich habe persönlich viel nachgedacht. Das mit der Stadthalle geht mir nahe. Aber am Ende ist das eine reine Entscheidung des Kopfes, weil es keine Alternative gibt.

Weskott: Der Bürger will Entscheidungen verstehen und nachvollziehen können. Wir müssen das ernst nehmen.

Weskott: Durch rechtzeitige und umfassende Informationen vor Entscheidungen.

Weskott: Das war ein Fehler. Ja.

Weskott: Wir wollen eine grüne, bürgerfreundliche Stadtplanung.

Weskott: Wir dürfen die Stadt nicht zubetonieren oder weitere Gewerbegebiete ausweisen. Wir müssen im Bestand verändern, sollten Bürgerparks entwickeln.

Weskott: Das kann in Patenschaften geschehen. Es geht darum, Planung mit dem grünen Daumen zu machen. Warum soll es nicht kleine grüne Nischen in der Innenstadt geben, wo neue Treffpunkte entstehen und vielleicht Cafés eingerichtet werden können. Rund um Wülfrath kann ein Wanderweg entstehen, vielleicht als Lehrpfad für Schulen.

Weskott: In Sachen Sozialkompetenz konnte man dem Rat für den Umgang kaum gute Noten geben. Im neuen Rat ist das besser. Es könnte manchmal aber respektvoller sein. Es muss also nicht immer etwas süffisant kommentiert werden, wenn man mal eine andere Meinung vertritt.

May: Man kann nichts Negatives sagen. Die Kommunikation ist in Ordnung. Die Informationen sind o.k. Sie ist immer gesprächsbereit.

Weskott: Sie weiß, was sie will. Sie hört zu. Wir sind zufrieden.Wie lange wird es den Namen Grüne/WWG noch geben?

May: Wir sind in der Vorbereitung, das zu ändern. Wir wollen Bündnis 90/Die Grünen heißen.

Weskott: Das ist an der Zeit. So können wir unser Profil schärfen.

May: ... und aktive, hoffentlich besser neue Leute gewinnen.