Wülfrath - Manfred Hoffmann: „Ich bin überzeugt, dass ich es besser kann“

Der SPD-Bürgermeister-Kandidat skizziert erste Positionen - und beklagt eine Vertrauenskrise.

Wülfrath. Ein Wülfrather Jung, aufgewachsen auf dem Bauernhof Niermann, zur evangelischen Volksschule gegangen, heimatverbunden - so präsentierte sich Manfred Hoffmann der SPD. Etwas fürs sozialdemokratische Herz und harte Fakten für die politische Lage: Mit diesem Mix bewarb er sich um die Bürgermeister-Kandidatur und erhielt ein stattliches Mandat: 34 der 39 Genossen (vier Enthaltungen und eine Gegenstimme) schickten in die allererste Reihe eines "harten Wahlkampfes", auf den SPD-Vorsitzender Wolfgang Preuß seine Partei einschwörte: "Es besteht kein Zweifel, dass die Führungsposition im Rathaus bei der Kommunalwahl 2009 wechseln muss. Die Wülfrather SPD hat die Chance, mit einer starken Fraktion einen zukunftsweisenden Wandel einzuleiten." Dafür sei Geschlossenheit und eine engagierte Gemeinschaftsleistung nötig.

Selbstbewusstsein demonstrierte Manfred Hoffmann. "Ich bin überzeugt, dass ich es besser kann", sagte er. Er wolle den Stillstand der vergangenen vier Jahre aufheben. Er skizzierte eine vorherrschende Vertrauenskrise in Wülfrath: zwischen Rat und verwaltung, zwischen Rat und Bürgermeisterin, zwischen Politikern und Bürgern. "Diese Krise muss beendet werden zum Wohle der Bürger." Dafür sei ein vertrauensvolles Zusammenwirken von Bürgermeister, Verwaltung und Rat notwendig, dass aktuell nicht möglich sei. Hoffmann beklagte eine mangelnde Verlässlichkeit bei der Umsetzung von Ratsbeschlüssen. "Die Beschlüsse des Rates müssen ernst genommen und umgesetzt werden."

"Die Stadt hat viele Potenziale. Wir müssen sie nur heben", fasste er seine Leitziele zusammen, Diese werden von der Haushaltskonsolidierung angeführt. Er forderte eine Reduzierung der Ausgaben und den Erhalt des städtischen vermögens. Dem Verkauf von Stadtwerke oder GWG erteilte er eine klare Absage. Stattdessen mahnte er zum Abbau des "Konzerns Stadt". Es müsse beispielsweise nicht sein, dass Verwaltung, Stadtwerke und GWG eigene Buchhaltungen haben. "Da gibt es Synergiemöglichkeiten."

Hoffmann unterstrich als SPD-Kandidat mit SPD-Positionen in den Wahlkampf zu ziehen. Zu diesen gehören der Ausbau der A44 ebenso wie das Festhalten an der Circle-Line mit einem S-Bahnhof in der Innenstadt.

Für das "starke Ergebnis" dankte Hoffmann und versicherte, dass er die Erwartungen der Partei und seine Hoffnungen nicht enttäuschen wolle. Peter Zwilling, sein alter Widersacher, vollzog demonstrativ den Schulterschluss. Er hatte in nächtlicher PC-Heimarbeit das erste Wahlplakat erstellt: "Manfred Hoffmann: Ideen für Wülfrath, damit es aufwärts geht".

Kompetenz und Sachlichkeit nannte stellvertretende Bürgermeisterin Bettina Molitor als zwei Stärken Hoffmanns - und zwei Eckpfeiler des SPD-Wahlkampfes. Und: "Wir werden nichts versprechen, was wir nicht auch bezahlen können."