Wülfrath: Neue Energie an der Spitze der Stadtwerke
Ulrich Siepe und Michael Gallinat haben die Geschäftsführung der Stadtwerke von Harald Roedenbeck übernommen. Dass der Wechsel leise vonstatten ging, werten die beiden als Beleg, „dass alles problemlos läuft“.
Wülfrath. Ein Blick in den Kalender lässt Ulrich Siepe und Michael Gallinat staunen. "Ganz ehrlich: Für uns ist der neue Job schon nicht mehr neu. Wir haben gar keine Zeit darüber nachzudenken, wie es zu Beginn war", sagt Siepe mit einem Schmunzeln. Gallinat pflichtet ihm nickend bei. Im Januar haben die beiden die Geschäftsführung der Stadtwerke übernommen - still und leise. Siepe: "Wir arbeiten eher im Verborgenen."
Mit der Wahl dieses Duos hatte die Gesellschafterversammlung auf Kontinuität gesetzt. Als Prokurist und Technischer Leiter kannten Siepe und Gallinat das Haus bestens, als sie Harald Roedenbecks Nachfolge angetreten haben. "Das erleichtert den Start", sagt Siepe.
Dass der Wechsel geräuschlos vonstatten gegangen ist, wertet Gallinat als Beleg dafür, "dass hier alles problemlos läuft". Gäbe es Schwierigkeiten, "würden sich die Menschen schnell melden. Und das vollkommen berechtigt". Schließlich, ergänzt Siepe, würden Probleme die Bürger direkt treffen: Dann komme kein Wasser aus dem Hahn oder die Gasheizung bleibe kalt.
Die ersten Monate, skizzieren die zwei Männer, seien darüber hinaus von Arbeiten dominiert gewesen, die an Bürotischen zu erledigen sind. "So ist ein neues Abrechnungssystem eingeführt worden. Das bindet Zeit und Personal. Gelingt das am Ende ebenfalls ohne Nebengeräusche, hat die Umstellung funktioniert", so Siepe. Außerdem bereite man die Teilnahme an der Ausschreibung für den Konzessionsvertrag vor. "Unsere Konzession, auf Flächen der Stadt Gas und Wasser zu verteilen, läuft Ende 2011 aus."
Rund eine Million Euro investieren die Stadtwerke jährlich in den Erhalt des Leitungsnetzes. "Der Wert des Netzes muss stabil bleiben", betont Gallinat. Im Rahmen eines Fünf-Jahres-Planes seien die anstehenden Maßnahmen ausgezeichnet, die anstehen. "Dabei versuchen wir, in Kooperation mit den Straßenbaulastträgern wie die Stadt oder Straßen NRW zu agieren.
Wenn die Fahrbahnen sanieren, können wir gleich mitbuddeln." Ein Beispiel für funktionierende Absprachen in diesem Jahr seien die Arbeiten an der Tillmannsdorfer Straße, aber auch an der Schulstraße, sagt Gallinat.
Für das kommende Jahr könnte in Sachen Leitungsnetz die Fußgängerzone zur großen Herausforderung für die Stadtwerke werden. "Da gibt es gewachsene Strukturen", sagt Gallinat - was so viel bedeuten soll, dass eine Sanierung im Herzen der Altstadt eine Baustelle mit vielen Unbekannten sein wird. Gallinat: "Aber einfach kann jeder."
Mit dem altersbedingten Wechsel an der Spitze der Stadtwerke hatte die Gesellschafterversammlung auch den Wunsch einer Neuausrichtung der Stadttochter verbunden. "Verständlich", sagt Siepe. Schließlich könnten die Stadtwerke allein vor dem Hintergrund des demographischen Wandels ihren Kundenstamm nicht halten. "Wir müssen uns am Markt orientieren. Das heißt auch, dass wir für uns neue Felder erschließen müssen", so der Geschäftsführer.
Neue Energien, alternative Energien: "Wir beschäftigen uns damit." So könnten Mini-Kraftwerke für Einfamilienhäuser eine Zukunftsoption sein. Sich mit den Möglichkeiten einer dezentralen Energieversorgung auseinanderzusetzen, habe man sich auf die Agenda geschrieben.