FDP nach der Wahl Strack-Zimmermann: nichts übers Knie brechen
Köln · Die FDP ist raus aus dem Bundestag und stellt sich neu auf. Eine, die die Partei gut und lange kennt, äußert sich ausweichend auf die Frage, ob sie sich einen Vorsitz vorstellen könnte.
Nach dem Scheitern der FDP bei der Bundestagswahl hat Präsidiumsmitglied Marie-Agnes Strack-Zimmermann eine breitere thematische Aufstellung angemahnt. Auf die Frage, ob sie sich eine Kandidatur für den Parteivorsitz vorstellen könnte, sagte die aus Düsseldorf stammende Politikerin im „Morgenecho“ auf WDR 5: „Die Frage stellt sich nicht.“ Die FDP sei ein Team und müsse jetzt zusammen über Ergebnis und Konsequenzen beraten, sich breiter aufstellen. Die Lage sei zu ernst, um die Dinge „einfach übers Knie zu brechen“, betonte die Europa-Abgeordnete und Verteidigungsexpertin.
Die FDP hatte bei der Wahl mit 4,3 Prozent der Zweitstimmen die Rückkehr in den Bundestag verfehlt und muss nun - wie schon 2013 - in die außerparlamentarische Opposition gehen. Es sei „für den deutschen Liberalismus grauenvoll“, dass die FDP aus dem Bundestag geflogen sei. Der Vorsitzende Christian Lindner hatte seinen Rückzug erklärt. Parteivize Wolfgang Kubicki zeigte sich daraufhin nicht abgeneigt, als sein Nachfolger zu kandidieren. Strack-Zimmermann sagte dazu, die FDP müsse ein Team bilden, in dem auch Bürgerrechte wieder eine verstärkte Rolle spielen müssten.
Sie ergänzte: „Ich persönlich habe in Europa extrem viel zu tun.“ Die FDP-Politikerin leitet im Europaparlament den Verteidigungs- und Sicherheitsausschuss. „Ich kann Ihnen sagen, angesichts der brutalen Angriffe auf die Ukraine, angesichts eines Donald Trump, einer amerikanischen Regierung, die uns droht, den Rücken zuzudrehen oder es schon tut, haben wir enorme Herausforderungen, die ich auch als Parlamentarierin in dem Parlament mit bewältigen muss. Also langweilig wird's Marie-Agnes Strack-Zimmermann nicht.“
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