Karneval in Meerbusch Vorbereitungen für den Rathaussturm auf Hochtouren
Meerbusch · In wenigen Tagen startet der Straßenkarneval. Für das Treiben auf der Dorfstraße wird noch gebastelt, gemalt und sich auf die Verteidigung vorbereitet.
(akir) Der große Abstellraum im Keller der Realschule Osterath gleicht derzeit einem Mittelding zwischen Kunstatelier und Werkstatt. Farbtuben, Pinselkasten, Hartfaserplatten und allerlei Bastelutensilien türmen sich. Ein paar Marktstand-Attrappen mit purpurroten Tomaten, Kunstblumen und allerlei Gemüse, täuschend echt aussehende Eichenfässer und das runde Mottoschild sind schon fast fertig. Mittendrin: Günther Margielsky.
„Als ich das diesjährige Motto hörte, schossen mir wie immer sofort tausend Ideen durch den Kopf“, sagt der Bühnenmaler aus Osterath, der schon seit 2016 für die Deko beim Meerbuscher Rathaussturm verantwortlich ist. „Op dem Maat stonn de Buure!“ hat das Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Rathaus diesmal als Leitthema ausgegeben. Ideengeber sei der gleichnamige Karnevalsklassiker der Band „De Räuber“ aus dem Jahr 1993 gewesen, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs. Ganz gleich ob Gemüsebauer, Fischmann, Blumenfrau, Käsehändler oder Kartoffel: „Der heitere Blick ins bunte Treiben auf den Meerbuscher Wochenmärkten birgt so manche Anregung für ein passendes Kostüm“, findet Gorgs.
Bürgermeister Christian Bommers hat über seine Verkleidung für den Start in den Straßenkarneval noch nichts verraten – dass es in irgendeiner Form mit Landwirtschaft zu tun haben könnte, gilt im Rathaus aber als offenes Geheimnis. Gemeinsam mit vielen Kolleginnen und Kollegen aus der Stadtverwaltung und Hunderten Jecken aus dem gesamten Stadtgebiet will Bommers am Altweibertag die Schlüsselgewalt über das Rathaus verteidigen.
Den Jecken um den Nierster Prinz Lukas Bongartz soll die Erstürmung des Bürgermeisteramtes entsprechend schwerfallen: Der Eingang zum Rathaus wird passend zum Thema rustikal verbarrikadiert. „Wir werden alles tun, um die Erstürmung wirksam zu verhindern“, ist sich Christian Bommers sicher. „Und wir freuen uns drauf.“
An Altweiber startet das Programm auf der Dorfstraße um 10.30 Uhr. Dann soll es Musik und Schunkelrunden geben, die Tanzgarden aller vier Meerbuscher Karnevalsvereine zeigen ihre Show- und Gardetänze der Session. Um 11.11 Uhr wird Lukas Bongartz, Prinz der „Freien Herrlichkeit Nierst“, dann versuchen, die Rathausmacht für die tollen Tage zu erobern. Die Kinderprinzenpaare aus Nierst und Lank-Latum helfen tatkräftig mit.
Anschließend steigt im beheizten Karnevalszelt im Rathausgarten die traditionelle Sturm-Party für alle. Der Eintritt ist frei. Am Vormittag sperrt die Polizei die Dorfstraße für etwa eine Stunde, damit die Narren beim Rathaussturm freie Bahn haben.
Während andere Städte für Karnevalsveranstaltungen und Umzüge in diesem Jahr ihre Sicherheitsvorkehrungen anpassen, gibt es in Meerbusch keine Verschärfungen: „Die Sicherheitsmaßnahmen für den Rathaussturm haben sich in den vergangenen Jahren bewährt“, sagt Gorgs auf Anfrage der Redaktion. Auch in den Vorjahren habe es unterschiedliche Gefährdungslagen gegeben.
Neben der Polizei, die die Dorfstraße während des Sturms sichert, ist bei der anschließenden Party ein privater Sicherheitsdienst beauftragt. Zudem gebe es Einlasskontrollen und eine allgemeine Überwachung des Rathausgartens und des Festzeltes. Jugendamt, Ordnungsamt und Polizei würden zudem Jugendschutzkontrollen durchführen. „Bisher gibt es keine Hinweise oder eine Aufforderung der Polizei, die Sicherheitsmaßnahmen zu verschärfen“, sagt Gorgs.