Langenfeld Anregung zum Sändchen nicht ad acta legen

Langenfeld · Der Verkehrsausschuss wollte dem Vorschlag der Stadt, eine Bürgeranregung zum Sändchen zu verwerfen, nicht folgen. Vor allem BGL und FDP warben für mehr Verkehrssicherheit und Lärmschutz für die Anwohner.

Über den Verkehr Auf dem Sändchen hat die Politik in unzähligen Arbeitskreisen diskutiert: Es ging unter anderem um Haltepunkte für die Busse.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

(elm) Schon in mehreren Arbeitskreisen hatte die Politik zum Thema Verkehrsplanung Auf dem Sändchen getagt, deshalb wollten die Mitglieder des Verkehrsausschusses die Anregungen eines Bürgers dazu „nicht so einfach vom Tisch wischen“. In der Einwohnerfragestunde hatte ein Anwohner sein Missfallen darüber zum Ausdruck gebracht, dass die Stadt die Bürgeranregung, wie man den Verkehr sicherer gestalten und Lärmimmissionen reduzieren könnte, einfach „ad acta legen“ wolle. Seine vor zweieinhalb Jahren zum Sändchen gestellten Fragen seien nicht beantwortet worden, es habe geheißen, die Planung sei „zurückgestellt“ worden. Er habe persönlich nie die zugesicherte Rückmeldung etwa durch die Referatsleiterin erhalten. Er erinnerte an die zahlreichen Bürgeranregungen im Rahmen des Lärmaktionsplanes.

Die CDU indes wollte dem Verwaltungsvorschlag folgen. Andre Sersch (CDU) berief sich auf die Darstellung der Stadtverwaltung, sie habe 2026 vor, im Rahmen des Innenstadtkonzeptes eine gesamtheitliche Lösung für alle Verkehrsarten zu entwickeln. Er lehnte es daher ab, im Vorgriff darauf einzelne Maßnahmen zu beschließen, die dann wieder obsolet würden. Andreas Menzel (BGL) wiederum hielt dagegen, dass man ja über einzelne Maßnahmen abstimmen könne: Die Einrichtung eines Zebrastreifens am Gymnasium wäre ohne große finanzielle Mittel möglich, eine solche Querungshilfe wünsche sich die Schulpflegschaft seit langem. Die Busspur falle ja auch bald aus der Bindung. Daher sei erwägenswert, wieder ein Rechtsabbiegen vom Sändchen auf die Theodor-Heuss-Straße zuzulassen. Ob das avisierte verkehrliche Gesamtkonzept überhaupt komme, sei fraglich, sekundierte ihm Beate Wagner (FDP). Die Idee, von der Hauptstraße bis zur Turnerstraße und dem Sändchen Tempo 20 einzuführen, könne zum Lärmschutz der Anwohner beitragen. Eine Abbiegemöglichkeit auf dem Sändchen würde auch die Anwohner der Turnerstraße entlasten, sagte sie.

Stephan Lauber (SPD) wiederum lehnte sich an die städtische Haltung an: Man könne diese Gedanken ja in die spätere Planung einbeziehen. „Aber es wäre irre, jetzt Einzellösungen anzugehen.“ Auch Johannes Spieth (Grüne) gab zu bedenken, dass ein Zebrastreifen nicht mit dem Busverkehr vereinbar sei. Man habe auch noch keine Halteposition festgelegt.

Ein Zebrastreifen dürfe nicht über zwei Fahrbahnen hinweg angelegt werden, bestätigte Manuel Zagray vom städtischen Verkehrsreferat. „Wir müssen uns bei dieser zentralen Achse durch die Innenstadt gut überlegen, was wir machen“, warb er. Ob dort Tempo 20 rechtlich zulässig ist, sei fraglich, dies hätte auch grundlegende Folgen für die Schaltung der Signalprogramme.

Statt dann aber diese Anregung gar nicht weiter zu verfolgen, beschloss der Ausschuss, dass sie in Form eines Prüfauftrages Eingang in die Gesamtplanung finden soll.