Wülfrath: Pailletten und schnelle Hüften

Die Gruppe El Tatara ist mit orientalischem Tanz bei einem Wettbewerb angetreten. El Tatara ist die einzige Gruppe, die nicht in einem Tanzstudio oder einem Sportverein zuhause ist.

Wülfrath. Auch wenn El Tatara übersetzt eigentlich "Die Quasselstrippen" heißt, so hat es den sechs Mädchen doch beinahe die Sprache verschlagen, als sie das Gymnasium in Düsseldorf-Gerresheim erreichen. Hier soll er also stattfinden, ihr erster großer orientalischer Tanzwettbewerb.

Nach kurzer Stellprobe in der Umkleidekabine geht es für die sechsköpfige Gruppe des Kinder- und Jugendhauses hinaus auf die Bühne, deren dunkler Vorhang mit funkelnden Sternen und einem Mond geschmückt ist und die einem Märchen aus tausend und einer Nacht ähnelt.

"Bei dem Wettbewerb sind viele Tänzerinnen dabei, die auch bei den Deutschen Meisterschaften starten. Darum finde ich es ganz toll, dass sich die Mädels das zutrauen", lobt Tanzlehrerin Andrea Berster-Lingk.

Und in der Tat ist die Konkurrenz hart: El Tatara ist die einzige Gruppe, die nicht in einem Tanzstudio oder einem Sportverein zuhause ist. Doch wichtig ist den Mädchen vor allem der Spaß am orientalischen Tanz. "Ich habe auch mal eine Zeit lang Hip Hop getanzt, aber nur für drei Monate", sagt Susanne Peters (15).

Der orientalische Tanz hat ihr dann besser gefallen. "Auch wenn manche Bewegungen ganz schön schwierig sind." Die anderen Mädchen nicken zustimmend. Vor allem die sogenannten "Shimmys" sind nicht leicht. "Das sind ganz schnelle Wackelbewegungen", erklärt Andrea Berster-Lingk und fordert die Mädchen auf: "Zeigt die doch mal."

Sofort beginnt ein Klirren und Klimpern, als die glitzernden Pailletten an den langen Tüchern der Mädchen wie bei einem Rauschen im Blätterwald in Bewegung geraten.

Den orientalischen Tanzunterricht bietet Andrea Berster-Lingk in Wülfrath bereits seit vielen Jahren für Kinder und Jugendliche an, erst in der Ellenbeek und jetzt im Jugendhaus. "Wir haben eine offene Gruppe. Das heißt es können immer wieder Kinder dazukommen oder natürlich auch aufhören."

Für Nachwuchs ist bereits gesorgt: Fasziniert beobachtet Celina (6) die anderen Mädchen beim Tanzen. Im Kindergarten hatte Andrea Berster-Lingk mit ihr und ihren Freundinnen eine kleine Choreographie einstudiert. Celina bekam Lust auf mehr: "Ich bin heute zum ersten Mal da."

Vielleicht kann sie ja schon beim nächsten Wettbewerb der "Quasselstrippen" mit auf der großen Bühne stehen, denn auch wenn es am Ende nur für den zwölften Platz unter den 15 Teilnehmern reichte, hatten die Mädchen eine Menge Spaß. "Ich bin sehr stolz auf sie", freut sich auch die Tanzlehrerin über den Ausgang.