Wülfrath: Panke ruft zum Sparen über Stadtgrenze hinweg auf
Die Grüne/WWG setzen auf die neue Bürgermeisterin.
Wülfrath. Petra Weskott bemüht für die finanzielle Situation der Stadt eine rabbinische Weisheit: "Die Vergangenheit hat eine lange Zukunft", zitiert die Grüne/WWG-Fraktionsvorsitzende. Mit ihrem Ratskollegen Stephan Mrstik fordert sie im WZ-Gespräch, dass angesichts des Millionenlochs "das Thema interkommunale Zusammenarbeit mit viel mehr Nachdruck verfolgt werden muss".
Ein Defizit von fast elf Millionen Euro im kommenden Jahr: "Die Zahlen haben mich geschockt. Damit habe ich nicht gerechnet", so Weskott. Für Mrstik ist dieser Ausblick auch eine Folge falscher Annahmen: "In Wülfrath wurden Best-Case-Annahmen zu Grunde gelegt, aber der Worst-Case tritt ein." Er mahnt daher weitreichende strukturelle Veränderungen an "und Diskussionen ohne Tabu". Die Grüne/WWG setzt dabei auf die neue Bürgermeisterin Claudia Panke.
Aus Sicht der Grünen müsse eine Intensivierung der interkommunalen Zusammenarbeit Chefsache sein. Sie erwarten, dass Panke in dieser Frage auch bald Kontakt zum Beispiel mit dem Mettmanner Amtsinhaber aufnimmt. "Warum sollen sich die beiden Städte nicht ein Kulturamt teilen?", fragen die Grünen, die Kooperationspotenziale unter anderem auch beim Baubetriebshof sehen. Auch könnten die Stadtwerke Wülfrath ein Dienstleister in Mettmann werden.
Die Notwendigkeit, über die Stadtgrenzen zu agieren, sieht Mrstik auch in der Wirtschaftsförderung. Die gemeinsame Vermarktung von Gewerbeflächen - für Mrstik ist das keine Zukunftsmusik, "sondern pragmatisch richtig, um Unternehmen in die Region zu holen".
Für das kommende Jahr plant die Grüne/WWG "grüne Stadtspaziergänge". Weskott: "Wir wollen die Themen bei den Menschen in deren Stadtvierteln abholen." Mit Rundgängen in den Wohnquartieren und Stadtteilen wollen die Grünen die kleine Probleme entdecken, die die Bürger vor der Haustür haben. Am Samstag informiert die Fraktion vormittags auf dem Heumarkt.