Wülfrath: Pankes Spar-Appell verhallt
Die neue Bürgermeisterin legte am Dienstag vor knapp 200 Bürgern den Amtseid ab. Ihr erster Stellvertreter wurde Wolfgang Preuß.
Wülfrath. Horst Hoenke schaute schon etwas konsterniert. Damit hatte der CDU-Ratsherr nicht gerechnet. In geheimer Abstimmung unterlag er bei der Wahl um das Amt des ersten Stellvertreters dem SPD-Kandidaten Wolfgang Preuß denkbar knapp 15:17 - bei sechs ungültigen Stimmen. Ein Paukenschlag auf der konstituierenden Ratssitzung in der Stadthalle, der nachhallt. Auf Druck der CDU wird die Verwaltung die Rechtmäßigkeit der Abstimmung überprüfen.
Nein, bloß festlich war die erste Sitzung der neuen Wahlperiode keinesfalls. Dabei war die Entscheidung, für diesen Anlass in die Stadthalle zu gehen, goldrichtig. Knapp 200 Wülfrather drängten sich auf eine Tribüne und den Balkon, um den Neustart mit der Vereidigung von Bürgermeisterin Dr. Claudia Panke zu erleben. Rund 70 Wülfrather hatten zuvor einen ökumenischen Gottesdienst besucht.
Als Altervorsitzender lag die Amtseinführung in Hoenkes Händen: "Die Kommunalwahl ist vorbei, der politische Pulverdampf verraucht, und wir haben eine neue Bürgermeisterin." Der von der WG nominierten Panke wünschte er Fachlichkeit und Fortune in der Amtsführung. Die Politik werde sie konstruktiv unterstützen. Die Ratskollegen forderte er auf, politische Spielchen zu unterlassen: "Wir sind nicht zum Selbstzweck hier." Wülfrath müsse den Anschluss an die positive Entwicklung der Region schaffen. Erste Gratulanten nach der Amtseinführung waren Manfred Hoffmann, Axel Effert und Heinz Franke.
Wie viele Mitglieder sollen die Ausschüsse habe? Sieben - was die Mindestzahl wäre? Elf - wie es in der vergangenen Amtszeit war? Oder 13 - was die Mehrheitsverhältnisse im Rat spiegeln würde. Claudia Panke appellierte, aus Kostengründen (zwei Mitglieder mehr verursachen Mehrkosten von 1300 Euro im Jahr), keine Erhöhung vorzunehmen. DLW und WG folgten diesem Ansinnen. Wolfgang Peetz (WG) sagte zum Beispiel, der Rat dürfe nicht in seiner ersten Sitzung Mehrkosten beschließen. Das sahen CDU, SPD, FDP und Grüne/WWG anders. Axel Effert (CDU): "Es liegt in der Natur der Mathematik: 13 Mitglieder im Ausschuss entsprechen dem Stimmenverhältnis im Rat." 1300Euro seien gut angelegtes Geld. Manfred Hoffmann (SPD) sagte, dass durch weniger Sitzungen auch Geld eingespart werden könnte.
Weil vor der Abstimmung zu den stellvertretenden Bürgermeistern nicht klar gesagt worden sei, dass jedes Ratsmitglied nur eine Stimme hat, sieht die CDU eine Unregelmäßigkeit. Ob das so ist, lässt Panke nun bis zur Ratssitzung am Dienstag, 3. November, prüfen. Bis dahin bleibt also noch offen, wer die Nummer1 hinter Panke ist - Wolfgang Preuß oder Horst Hoenke.