Wülfrath: Rappold-Halle schwarz vor Ruß

Vermutlich ein technischer Defekt war die Ursache des Brandes am Dienstag Mittag in der Produktion an der Mettmanner Straße.

Wülfrath. Aus der Halle entweicht immer noch schwarzer Rauch. Er steigt gerade auf in den blauen, herbstklaren Himmel. 12 Uhr mittags. Vor der Halle stehen nackte Stahlskelette, die nach einer Fach-Behandlung einmal exklusive Bestattungswagen sein werden. Mitarbeiter haben sie ins Freie geschleppt, als etwa 45 Minuten zuvor Feueralarm ausgelöst wurde: "Es brennt bei Rappold."

"Das Feuer ist vollständig unter Kontrolle", sagt Einsatzleiter Florian Gerstacker, stellvertretender Stadtbrandmeister. Verletzte hat es nicht gegeben. "Es ist aber ein erhebliche Rauchschaden entstanden", ist er sich sicher.

An Spekulationen über die Größenordnung des Sachschadens will sich Firmenchef Ingo Rappold nicht beteiligen. "Ein Sachverständiger ist bereits angefordert", sagt er. In der Produktionshalle steht zu diesem Zeitpunkt noch die Karosse eines Autos. Die Befürchtung, dass diese unbrauchbar sein könnte, teilt er nicht: "Da war nichts Entzündbares dran." Genaues könne man aber erst nach einer Untersuchung feststellen.

In der Halle für Neufertigungen war das Feuer gegen 11.16 Uhr ausgebrochen. "Ein technischer Defekt", mutmaßt Rappold. Demnach könnte ein Ofen, der heiße Luft produziert, um Fahrzeuge zu trocknen, die Ursache sein. "Das muss erst noch ermittelt werden", kommentiert Gerstacker. Am frühen Nachmittag hat die Kriminalpolizei den Brandort beschlagnahmt.

Mitarbeiter, die das Feuer entdeckt hatten, haben laut Rappold die Wehr alarmiert. "Eine dicke, schwarze Wolke stand über dem Grundstück", so Gerstacker. In der Halle seien hohe Flammen in die Höhe geschlagen. "Der erste Eindruck ließ Schlimmes befürchten", sagt der Einsatzleiter. Auf einer Richtbank stand noch eine Karosserie, die die Mitarbeiter nicht hinaus befördern konnten.

Unterstützt von der Velberter Wehr bekämpften drei Trupps das Feuer mit Schaum. Gerstacker: "Wir konnten den Brand in die Zange nehmen und so Schlimmeres verhindern."

Rund ums Firmengelände warten die Mitarbeiter. Sie stehen in kleinen Gruppen. Eine Stunde nach dem Alarm sind zwar viele Einsatzkräfte unterwegs, aber hektisch wirkt es keinesfalls - eher routiniert. "Das ging alles sehr schnell. Alle sind raus aus dem Gebäude. Ich habe in der Hektik meine Tasche im Büro gelassen", berichtet Anne Katrin Hoffmann, die Marketing-Leiterin von Rappold. Dass die Tätigkeit in den Werkstätten zügig wieder aufgenommen werden können, glaubt sie nicht. "Aufräumen und Putzen sind erst einmal angesagt."

Florian Gerstacker geht davon aus, dass insbesondere in der Produktionshalle so schnell nicht gearbeitet werden kann. "Die Luft ist kontaminiert. Die Halle ist schwarz vor Ruß. Die Dachfenster waren glasklar und sie jetzt pechschwarz", sagt er. Die Autowerkstatt sei vermutlich kaum betroffen. "Das gesamte Ausmaß müssen Experten beurteilen." Um 14.30 Uhr beendet er den Einsatz. Bei Rappold ist Brand längst noch nicht abgehakt.