Wülfrath: Pfarrerin will mit neuen Angeboten Christen aktivieren

Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde: Eine neue Pfarrerin verstärkt das Seelsorger-Team und steht dem Superintendenten zur Seite.

Wülfrath. Bernd Jost kann sich die Spitze nicht verkneifen. "Hoffentlich bleibt sie länger", schmunzelt der Vorsitzende des Presbyteriums der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde. Sie - das ist Isabell Berner. Und sie ist die dritte Entlastungspfarrerin, die Superintendent Rolf Breitbarth in kurzer Abfolge zur Seite gestellt wird.

Pfarrerin Witthöft, Pfarrer Louis - jetzt Isabell Berner. Und sie möchte länger bleiben. "Ich habe nicht vor, schnell zu gehen", sagt sie bei der Vorstellung im Gemeindehaus am Pütt und lächelt.

Isabell Berner lacht viel an diesem Vormittag. Sie wirkt fröhlich und optimistisch. "Die Menschen in der Ellenbeek waren in den ersten Begegnungen offen und freundlich", sagt sie. In diesem Stadtteil wird sie vor allem wirken. "Die Ellenbeek ist ein lebendiger Stadtteil, wo Einiges los ist," skizziert sie ihre ersten Eindrücke.

Die Landeskirche hat sie Wülfrath zugewiesen, "aber Pfarrer Breitbarth hatte mich auch angefragt", merkt sie an. Sie nimmt eine 75-Prozent-Stelle an, "was mir entgegen kommt. Ich habe ja eine Familie", sagt sie. In der Vergangenheit hatte sie volle Stellen, "jetzt 75 Prozent, das ist schon in Ordnung".

Zuletzt an der Bergischen Universität, erzählt sie, "hatte ich viel Zeit für Kür". In Wülfrath, in der Ellenbeek, wird das anders sein: Gottesdienste, Trauungen, Taufen, Beerdigungen - da ist viel Pflicht. Berner: "Mal sehen, wie viel Zeit für anderes übrig bleibt." Sie muss sich noch einfinden, Absprachen mit Breitbarth über die Schwerpunktsetzung treffen.

Vor dem Hintergrund ihrer bisherigen Erfahrungen, "möchte ich vor allem bei mittelalten Menschen, so zwischen 25 und 45 Jahren, schwerpunktmäßig arbeiten", sagt sie. Sie wolle sie für die Kirche gewinnen.

Ihre Erfahrung: "Oftmals ist das Interesse an Kirche vorhanden, aber nicht die Lust auf die vorhandenen Formate", will sie andere Angebote schaffen: Das können projektbezogene Kurse sein, themenspezifische Stammtische. Dabei will sie die Inhalte nicht zwingend vorgeben.

"Die können und werden im Gespräch wachsen", ist sie zuversichtlich. Berner hat den Wunsch, dass die Kirche ein Ort sein sollte, "wo die Leute gerne hinkommen. Wo sie was erleben, was sie sonst nicht erleben". Daran will sie mitwirken.

Künftig will Pfarrerin Berner feste Sprechzeiten in der Gemeinde anbieten. Im Moment ist sie übers Gemeindeamt, Telefon 92560, zu erreichen und per Mail: isabell.berner@ekir.de