Tönisheider Sportabzeichentag : Wenn die Tochter den Vater abhängt

Beim Tönisheider Sportabzeichentag machten 70 Aktive mit.

Velbert-Tönisheide. "Es ist das erste Mal, dass sie schneller war als ich. Und ich habe mich wirklich angestrengt." Doch von Enttäuschung ist trotzdem nichts zu spüren. Stolz registriert Martin Sträßer die Bestzeit seiner 13-jährigen Tochter: 10,91 Sekunden über 75 Meter.

"Das habe ich noch nie geschafft", strahlt Franziska. Eigene Grenzen kennen lernen, sie überwinden und sich dann gemeinsam freuen. Genau dafür ist der Sportabzeichentag gedacht.

Am Samstag liefen, sprangen, schwammen und warfen Sportbegeisterte das erste Mal auch unter der Federführung der Stadt Velbert, die sich dem ASV Tönisheide angeschlossen hatte. Rund 70 Teilnehmer und Teilnehmerinnen nutzten die Gelegenheit, um ihre Fitness unter Beweis zu stellen.

"Mit mehr Werbung mehr Menschen erreichen - das hatten wir uns vorgenommen und es hat geklappt", stellt Michael Bösebeck, Sportbeauftragter der Stadt, zufrieden fest. "Die Stadt Velbert fördert alle sportlichen Aktivitäten. Mit 70 Vereinen und über 30 Sporthallen haben wir jede Menge zu tun. Die Velberter sind sportlich!"

Das können Franziska und ihr Vater für sich bestätigen. Die agile 13-Jährige ist in der Leichtathletik des ASV aktiv, ihr Vater der Vorsitzende. Beide sind heute nicht das erste Mal beim Sportabzeichentag dabei. "Meine Lieblingsdisziplinen sind das Laufen und Springen. Beim Weitsprung schaffe ich inzwischen 4,21 Meter", sagt Franziska.

Zusammen mit ihrem Vater geht sie auf die Startposition. Die Arme vornüber gestreckt, die Beine suchen ihren festen Stand im Startblock. Als der Startschuss ertönt, preschen sie los. Erst nach der 75- Meter-Marke entspannen sich ihre Muskeln langsam.

In insgesamt fünf Kategorien kann sich jeder Teilnehmer eine Sportart heraussuchen, die ihm besonders gefällt und liegt. So kann man sich zum Beispiel zwischen Hoch- und Weitsprung entscheiden, oder zwischen Wurfball und Steinstoß. Inzwischen sind auch noch einige neue Disziplinen, wie Skating oder Radfahren dazugekommen. Sogar Nordic-Walking oder Skilanglauf würden beim Sportabzeichen zur Verfügung stehen.

Sprungkraft, Schnelligkeit, Schnellkraft, Ausdauer und Schwimmfähigkeit - wer sich das beim Training angeeignet hat, hat gute Chancen auf das Sportabzeichen. Und das immer und immer wieder: Gisela Winzer hat mit 18 Jahren angefangen und ist inzwischen dank des Sports eine jung gebliebene 64-Jährige. "Ich beweise mir jedes Jahr aufs Neue, dass ich noch fit genug bin. Langweilig wird’s nie. Und ich freue mich, immer wieder zu sehen, zu was ich alles in der Lage bin."