Wülfrath: Regierung prüft Realschule
Mit der Qualitätsanalyse hält die Landesregierung die Schule im neuen Schuljahr auf Trab.
Wülfrath. Am Montag hat das neue Schuljahr begonnen. Eine Aufgabe bekam die Theodor-Heuss-Realschule bereits vor den Ferien: Die Landesregierung ruft zur Qualitätsanalyse. Vom 30. November bis 2. Dezember schaut sich eine Kommission vor Ort um. Das bedeutet aber auch, dass das Kollegium schon jetzt Daten der Schule sammelt. Zum 29. September müssen diese eingereicht sein.
"Es ist recht viel Aufwand", sagt Schulleiter Frieder Winterberg. An der Realschule wird die Analyse zum ersten Mal durchgeführt. Die Wülfrather Schule ist eine der letzten von 18 Realschulen im Kreis Mettmann. Auf die Frage, was angegeben werden muss, antwortet Winterberg spontan: "Alles", und lacht. Er hat nicht Unrecht.
Die Qualitätsanalyse umfasst sämtliche Bereiche des Schullebens. Das geht von Lageplänen über Brandschutz bis hin zu Schülerzahlen und pädagogischen Konzepten. Unterrichtspläne, Lehrereinsatz und Stundenzahlen sind ebenso gefragt wie Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation mit den Eltern.
"Unsere Schule wird ziemlich auf den Kopf gestellt, aber in manchen Bereichen kann das natürlich Sinn machen", hofft Winterberg auf Anregungen durch den Blick von Außen. Mögliche Schwachstellen der Schule könnten laut Konrektorin Renate Deibl-Grobschmidt in der Bewertung der Unterrichtsweise liegen.
Weniger Frontalunterricht zu halten, wie vom NRW-Schulgesetz 2006 gefordert, sei auch hier möglich. Dafür sieht Winterberg die Schule im Bereich des sozialen Lernens, vor allem Sucht- und Gewaltprävention, vorne.
Angst vor der Kontrolle hat deshalb keiner. "Wir blicken dem Ganzen mit Spannung, aber ohne Schrecken entgegen", bleibt Winterberg gelassen. Drei Monate vor der Begehung Ende November wurde der Schulleitung Bescheid gesagt. Vor den Ferien wurden dann Aufgaben auf alle 40 Lehrerkollegen verteilt.
Während der schulfreien Zeit, vor allem in der letzten Woche der Ferien, konnte viel erledigt werden. "Jetzt hat ja auch wieder der Unterricht begonnen, und Anfang Oktober haben wir Projektwoche und Schulfest", zeigt Winterberg, dass eine Qualitätsanalyse nicht das Einzige ist, mit dem sich die Lehrer beschäftigen.
Weiterhin hat sich die Schulleitung vorgenommen, einmal pro Jahr mindestens ein pädagogisches Projekt sowie eine Maßnahme am Gebäude durchzuführen. Neben Hofbepflanzungen und Foyersanierung könnte zum Beispiel langfristig die Überdachung eines Teils des Schulhofes in den Fokus rücken.
Dann müssen auch die 75neuen Schüler nicht mehr im Regen stehen, die dieses Jahr ihre schulische Ausbildung begonnen haben. "Wir fahren in der fünften Klasse dreizügig, und gehen durch den neuen Schulentwicklungsplan nicht davon aus, dass sich das noch mal ändert", sagt Winterberg über die Auswirkungen der demographischen Entwicklung. Dazu gebe es zu wenig Grundschüler.