Wülfrath: „Vorsicht Jagd“: Am Mühlenteich werden die Enten vermisst
In Aprath sind die Menschen verwundert und verärgert: Am Freitag wurde offenbar ein Großteil des Federviehs abgeschossen.
Wülfrath. Der Aprather Teich ist in diesem Jahr immer für eine Überraschung gut. Im Frühjahr war nach umfangreichen Sanierungsarbeiten das Wasser verschwunden, jetzt suchen Spaziergänger die vielen Enten, die noch bis Freitag munter auf dem Teich paddelten.
Was war geschehen? "Freitagmorgen hörte ich Schüsse. Acht bis zehn Personen zielten auf die Erpel und Enten", sagt der Pächter der Aprather Mühle, Jochen Pütz., mit Tränen in den Augen. "Wir hatten die Tiere mit Körnern gefüttert. Wir waren froh, dass sich die Tiere nach der Teichsanierung dort wieder angesiedelt hatten, aber sie hatten noch nicht genügend Futter gefunden. Und jetzt das", sagt Pütz.
Auch Stammgast Günter Göpper kann nicht verstehen, dass Jagd auf die Tiere gemacht wurde. Die Hunde der Jäger hätten die toten Enten dann auch aus den Teich geholt. Am Freitag war in den Schlosskurven noch ein Schild aufgestellt worden: "Vorsicht Jagd", das Schild war allerdings am Samstag schon wieder verschwunden.
"Wir hatten so viel Freude mit den Enten", sagt Günter Göpper. Viele Spaziergänger kämen wegen der Tiere zum Mühlenteich. Jetzt ziehen gerade mal eine Handvoll Enten ihre Bahnen auf dem Teich. Auch Simone Schulpin, Lebensgefährtin von Pächter Pütz, versteht die Welt nicht mehr. "Vor einigen Wochen durfte das Fest am Teich nicht so stattfinden, wie sich die Veranstalter das vorgestellt hatten. Das Ponyreiten musste wegfallen, laute Musik war nicht erlaubt. Aber die Enten, die dürfen abgeschossen werden", klagt sie.
Auch der Müll wie Radkappen und Autoreifen im Wäldchen an der Zufahrt zur Aprather Mühle würde keinen Menschen interessieren. Der jetzt schon am frühen Abend dunkle Spazierweg mache vielen Kindern und Frauen Angst. "Die fragen uns, ob wir sie bis zur Straße begleiten können. Das ist auch nicht in Ordnung, dass es dort keine Beleuchtung gibt."