In wenigen Tagen wollen die WIR-Mitstreiter mit den Abrissarbeiten beginnen und bereits den ersten Multifunktionsraum fertigstellen WIR-Haus: Die Arbeiten beginnen

Wülfrath · . Es tut sich was im WIR (Wülfrather Ideen Räume)-Haus an der Wilhelmstraße. Bisher waren die Pläne der Initiatoren nur theoretisch, doch schon bald sollen Böden herausgerissen und Wände gestrichen werden.

Mitglieder des WIR-Kernteams beim Planungstreffen inmitten des WIR-Hauses: Lothar Müller, Sandra Leidig-Diekmann und Christina Rick (vl.).

Foto: Tanja Bamme

In einem Planungsgespräch bestimmten die engagierten Mitstreiter um Mitorganisatorin Sandra Leidig-Diekmann am vergangenen Samstag, welche Aufgaben angegangen werden müssen. Dabei konnten sich die rund 15 Anwesenden in zehn verschiedene Teams eintragen, die beispielsweise Arbeiten an den Sanitäranlagen, der Demontage oder der Elektrik im Fokus hatten. „Jedes Team benötigt einen Teamleiter, der sich wiederum mit den anderen Teamleitern austauschen muss“, veranschaulichte Leidig-Diekmann das System.

Bevor aber tatsächlich der Pinsel geschwungen werden kann, muss zunächst der Nutzungsvertrag mit der Stadt Wülfrath unterzeichnet werden. Und das soll bereits in dieser Woche geschehen. „Die Unterzeichnung übernimmt Ingo Wünsch, Vorsitzender des Stadtkulturbundes“, erklärt Lothar Müller, Mitglied des Kernteams, den Anwesenden. „Solange der Verein ,WIR’ noch nicht gegründet ist, können wir den Vertrag nicht selbstständig unterschreiben.“ Doch auch die Gründung desVereins soll nicht mehr in weiter Ferne liegen. „Wir müssen die Gründung jetzt zeitig auf den Weg bringen“, so Müller weiter. Rund 600 Euro soll der künftige Trägerverein für die Abschlagszahlungen der Nebenkosten aufbringen. Geld, das ebenfalls zunächst über das Konto des Stadtkulturbundes laufen wird, von den künftigen Vereinsmitgliedern aber schon eigenständig aufgebracht werden muss. Angedacht ist die Erhebung eines Mitgliederbeitrags, der dem Verein künftig finanzielle Planungssicherheit bietet. „Für Sponsoren sind wir aber trotzdem dankbar, das würde uns einigen Druck nehmen“, so Sandra Leidig-Dieckmann weiter.

Bereits vor einigen Monaten- noch vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie- ermittelte das Kernteam den Bedarf an Räumen. Sämtliche Vereine und Privatpersonen hatten damals großes Interesse an der zentral gelegenen Nutzung gezeigt. „Eine Auswertung der Pläne haben wir aber noch nicht, weil wir die genaue Raumverteilung noch nicht kennen“, erklärte Leidig-Diekmann und verwies gleichzeitig auf die Raumstruktur in den einzelnen Etagen. Demnach könnten Räume zusammengeführt werden, wenn tragende Wände weichen. Die Frage der Statik ist an manchen Stellen aber noch unbeantwortet. Ziel soll es zunächst sein, einen Multifunktionsraum fertigzustellen. „Spätestens am 1. Januar 2021 wollen wir mit der Nutzung starten“, erläutert die Mitinitiatorin den enggefassten Zeitplan. Währenddessen sind auch die Freifunker dabei, das gesamte Gebäude zu vernetzen. „Die gesamten Maßnahmen werden im Stadtentwicklungsprogramm „STEP“ als Leuchtturmprojekt angesehen“, ist sich Sandra Leidig-Diekmann sicher.

Zur Erinnerung: Die Initiative beabsichtigt, Gelder im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms für den Umbau und die Umnutzung der Wilhelmstraße 189 als quartiersbezogene Begegnungsstätte zu akquirieren. Sanierungskosten können durch diese Gelder aber nicht refinanziert werden. Daher wünscht sich das Kernteam für diesen Bereich ebenfalls Sponsoring, gerne auch in ideeller Form. Zwei Betriebe haben bereits ihre Unterstützung zugesichert und werden den WIR-Mitgliedern beim Umbau tatkräftig mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Uns geht es nicht darum, dass hier ein Luxushaus entsteht. Ein Haus mit Charakter soll es werden“, so Nicole Püchel, Vorsitzende des Turnerbundes Wülfrath (TBW). Der TBW soll einer von insgesamt drei Dauernutzern sein.