Wülfrather ärgert sich über Raser auf dem Panoramaradweg
Werner Klewin bemängelt zu wenig Rücksicht. Auch Fußgänger sorgen für Unmut.
Wülfrath. Dialog auf dem Panoramaradweg. Fußgänger: „Eh, müssen Sie hier so rasen. Das ist doch keine Autobahn.“ Antwort Radfahrer: „Stimmt, aber auch kein Parkstreifen.“ Dieser so getätigte Wortwechsel beinhaltet in aller Kürze das gesamte Konfliktpotenzial auf der ehemaligen Bahntrasse.
Einer, der klar Position bezogen hat, ist der Wülfrather Werner Klewin. „Die rasen wie bekloppt“, sagt er — und meint damit keine Fußgänger. Der Anhänger deutlicher Worte schiebt nach: „Ich wäre fast umgemäht worden. Da fahren die in Rennradkleidung lang. Drei nebeneinander. Ich dachte, ich bin bei der Tour de France.“
Solche Szenen beobachte er häufiger, sagt der Wülfrather. „Mit meinem eigenen Fahrrad — einem ganz normalen Tourenrad — fahre ich da gar nicht mehr.“
Richtig ist, dass die Verbindung zwischen Wülfrath und Essen-Kettwig Panoramaradweg heißt. Falsch ist, dass die Betonung auf „Rad“ liegt. „Das ist kein reiner Radweg“, sagt Anne Grassberger, Sprecherin der Kreisverwaltung Mettmann.
Es handle sich vielmehr um einen kombinierten Fuß- und Radweg, den alle gleichberechtigt nutzen dürften. „Nur motorisierte Fahrzeuge sind verboten“, sagt Grassberger und weist auf den Vorteil von Toleranz und Rücksichtnahme hin.
Mit letztgenannter hapert es nach Meinung von Werner Klewin auch bei Hundehaltern. Die ließen die Haufen der Tiere gerne mal liegen statt sie zu beseitigen. „Solche Boxen mit Beuteln für Hundehaufen an dem Weg wäre doch eine gute Idee.“
Dem stimmt die Stadtverwaltung ohne Einschränkungen zu. „Wir haben auch bereits zwei Spender angeschafft“, sagt Ulrike Eberle, Organisatorin der Kampagne „Wir für ein sauberes Wülfrath“. Diese würden in absehbarer Zeit zwischen Bahnhof und Mittelstraße aufgehängt. Eberle: „Es ist richtig, dass dort viele Hundehaufen liegen.“
Dass sich Wülfrath darum kümmert, ist ganz im Sinne der Kreisverwaltung, die über die grundsätzliche Reinigung des Panoramaradwegs auf Wülfrather Gebiet mit der Stadt im Clinch liegt. Sprecherin Grassberger: „Die Tüten sind Pflege — und damit Sache der Kommune.“