Wülfrather leisten in Togo wertvolle Entwicklungshilfe

Ein Hilfsverein setzt sich für Impfungen von Perlhühnern ein.

Foto: Garbe

Wülfrath. Vor mehr als 30 Jahren war Eberhard Karbe als Entwicklungshilfe-Experte in Togo tätig. Sein Fachwissen als Tierarzt war gefragt. „Vier Jahre lebte und arbeitete ich dort und lernte Land und Leute kennen. Vor allem merkte ich, wie viele Probleme es bei der Tierhaltung gibt.“ Nach seiner Pensionierung 1998 wurde der Veterinär für den Verein „Hilfe für Kleinbauern in Togo“ in dem westafrikanischen Land aktiv. Hauptziel des 1999 initiierten Projekts ist die Verbesserung der Geflügelproduktion zur Verbesserung der Ernährung und der Einkommen der Bevölkerung. Ein Hauptaugenmerk setzt der Wülfrather Hilfsverein seit langem auf die Impfung von Perlhühnern.

Der Wülfrather Verein hat bis 2012 in 169 Dörfern Togos in mehreren Impfkampagnen mit togoischen Tierärzten demonstriert, wie man die Hühner der armen Kleinbauern gegen die tödliche Newcastle-Krankheit schützen kann. Danach bezahlten diese selbst die Impfungen aus den erhöhten Einnahmen des gestiegenen Hühnerverkaufs. Das verbesserte Einkommen und Ernährung von etwa 200 000 Togoern innerhalb von zwölf Jahren wesentlich. 2012 begann die Weltbank die Maßnahme in allen 2000 Dörfern Togos zu finanzieren, was den Wülfrather Verein von der Fortführung dieser Aufgabe befreite.

Da kümmerten sich Karbe und seine Mitstreiter um das Massensterben der Perlhuhn-Küken in Togo, dessen Ursache unbekannt war. Ihm gelang es mit dem togoischen Tierarzt Awana Ali die Krankheit zu diagnostizieren: eine tödliche Salmonellen-Septikämie, an der zwei Drittel aller Perlhuhn-Küken in den Dörfern Togos sterben. Sie importierten erstmals geeignete Impfstoffe nach Togo, um in Dörfern gegen das Massensterben zu impfen. Sie konnten damit den Ausbruch der Krankheit verhindern. In den Jahren 2014 und 2015 impften sie in weiteren Dörfern mit Erfolg, anschließend übernahmen das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und der Verein die Kosten.

Karbe war im November 2016 in Togo, um das erste Projektjahr zu begutachten. Er stellte fest: „Die Kleinbauern waren in allen zwölf Dorfgruppen von dem Impfschutz begeistert. Nicht nur verhinderte das Impfen das Massensterben: Die durch Impfung geschützten Perlhuhn-Küken waren auch robuster und wurden nicht so leicht von Raubvögeln gefangen und kamen weniger im Regen um. Sie wuchsen schneller.“