Trotz Corona-Lockdowns sind die Wülfrather Vereine größtenteils hinter den Kulissen aktiv und bereiten sich auf die Zeit nach der Pandemie vor Die Vereine arbeiten im Hintergrund

Wülfrath · Die Ratsfraktion Linke/Wülfrather Liste empfiehlt bedürftigen Schülern, die Geräte jetzt zu beantragen.

Selbst solche „sicheren Proben“ wie im vergangenen September sind derzeit für die Musikfreunde undenkbar.

Foto: Tanja Bamme

. Die Vereinswelt steht still. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie können sich auch die Mitglieder der einzelnen Vereine nicht zum Austausch persönlich treffen.

Bei der WüRG wird die Zeit jedoch für zahlreiche Neuerungen genutzt. „Wir haben im vergangenen Jahr gleich zwei Förderanträge vom Bund bewilligt bekommen. Durch das Programm Neustart konnten wir für 10 000 Euro eine neue Bühne und passende Bühnentechnik kaufen“, erklärt Matthias Freund. Der Vorsitzende ist sich sicher, dass diese Neuanschaffung in der Zukunft noch von großem Nutzen sein wird. „Schließlich wissen wir nicht, wann wir wieder Veranstaltungen im Inneren durchführen dürfen“, sagt Freund, der schon im Vorjahr den Fresh Air Club (Veranstaltungen unter freiem Himmel) ins Leben gerufen hat. Ein weiteres Förderprogramm (Neustart-Kultur) wird für die Finanzierung einer neuen Lüftungsanlage zur Verfügung stehen. 30 000 Euro hat die WüRG für dieses Projekt erhalten. „Wir befinden uns derzeit in der Auftragsvergabe“, so Matthias Freund, der mit der neuen Anlage einen besseren Luftaustausch im WüRG-Haus erzielen möchte. Ansonsten herrscht in der Immobilie am Zeittunnel derzeit gähnende Leere. „Das Vereinsleben steht still. Nur der Vorstand tauscht sich regelmäßig aus“, so der Vorsitzende, der im Frühjahr wieder vorsichtig mit der Jahresplanung starten möchte.

Musikfreunde können Fixkosten über Mitglieder finanzieren

Bei den Musikfreunden Wülfrath werden noch keine Pläne geschmiedet. „Das macht derzeit auch keinen Sinn“, ist sich der Vorsitzende Ingo Wünsch sicher. Im vergangenen Jahr haben sich die Musiker mehrmals über Videokonferenzen ausgetauscht. Richtige Proben konnten über das Internet aber nicht abgehalten werden. „Es hilft nicht viel, sich einmal die Woche über Videokonferenzen zu treffen. Es müssten mal wieder richtige Proben stattfinden“, so Wünsch, der allerdings Verständnis für die Situation aufbringt. „Wir haben unseren Proberaum auf dem Gelände der Bergischen Diakonie Aprath. Hier herrscht natürlich oberste Vorsicht und ich möchte in dieser Zeit niemanden auf das Gelände holen, der hier nicht hin muss“, versichert er. Die Fixkosten von jährlich rund 4000 Euro kann der Verein zu großen Teilen durch Mitgliedsbeiträge und städtische Förderungen reinholen. Ein Eigenanteil bleibt jedoch stehen, der derzeit auf Rücklagen finanziert wird. „Eigentlich finanzieren wir uns durch unsere Teilnahme beim Herzog-Wilhelm-Markt, der im vergangenen Jahr allerdings ausgefallen ist. Noch haben wir ein paar Rücklagen und stehen nicht auf der Kippe“, weiß der Vorsitzende, der sich trotzdem Gedanken über weitere Förderungen macht. „Interessant wäre für uns eine Digitalisierungsförderung. Fraglich ist jedoch, wie hoch die Beteiligung ist und ob am Ende noch Kosten für den Verein anfallen. Besser wäre es natürlich, wenn wir unsere Rücklagen gerade nicht aufbrauchen. Immerhin wissen wir alle nicht, wie lange die Corona-Zeit noch anhält und wir diese finanziell überbrücken müssen.“

Der Chor Young Voices hat bisher ebenfalls noch keine Förderungen beantragt. „Wir machen uns aber schlau, was für Fördermöglichkeiten für uns in Frage kommen“, berichtet Sandra Michalek vom Vereinsvorstand. Die Corona-Zeit wird in der Chorgemeinschaft trotzdem aktiv genutzt. Zu Weihnachten fand über eine Videokonferenz eine Weihnachtsfeier statt und an Altweiber soll eine Bierprobe mit vier lokalen Biersorten initiiert werden. „Vier Mitglieder stellen jeweils eine Biersorte vor. Noch wissen wir nicht, wie das am Ende funktioniert, aber wir freuen uns schon drauf“, so Sandra Michalek, die auf diese Weise das Vereinsleben lebendig hält. Bis in den Spätherbst hinein konnten die Sänger noch gemeinsam proben, mit Abstand und teilweise unter freiem Himmel. Seit dem absoluten Stillstand wird fleißig im „Wir“-Haus an der Wilhelmstraße geschraubt und gewerkelt. „Dort werden wir einziehen und machen derzeit unseren neuen Proberaum fit“, erklärt Sandra Michalek, die sich daher umso mehr auf einen tollen Neustart nach der Corona-Pandemie freut.