Velbert Zahl der Kita-Plätze wird deutlich aufgestockt
Velbert · Der Jugendhilfeausschuss hat die Betreuungskontingente für 2019/2020 verabschiedet.
Ohnehin sollte die Zahl der Plätze in den Kindertagesstätten nach 2670 im Jahr 2017/2018 und 2815 im laufenden Jahr um weitere 140 erhöht werden. Der Ausschuss passte das Kontingent an den permanent steigenden Bedarf an und setzte diese Zahl um zusätzliche 100 Betreuungsplätze herauf. Aktuell meldet die Stadt 3055 Kita-Plätze in 156 Gruppen an den Landschaftsverband Rheinland (LVR).
Heraufgesetzt wurde auch die Zahl der Plätze in der Kindertagespflege nach 200 im Vorjahr und aktuell 215 auf 235 für das nächste Jahr. Neviges und Tönisheide stellen mit neun Einrichtungen insgesamt 576 Kita-Plätze in 27 Gruppen und damit knapp 20 Prozent des Gesamtkontingents. Auf Basis dieser Daten wird die Stadt nach dem Kinderbildungsgesetz (Kibiz) knapp 25 Millionen Euro an die Kindergartenträger zahlen, wobei rund 60 Prozent dieser Kosten durch das Land bezuschusst werden. Nach Abzug der Elternbeiträge von fast 2,4 Millionen Euro bleibt ein städtischer Anteil von mehr als 7,5 Millionen Euro.
Diese nun einstimmig beschlossene Fortschreibung stelle die aktuelle Versorgungssituation dar und beschreibe die künftig zu erwartenden Versorgungsquoten sowie mögliche Maßnahmen zur Bedarfsdeckung, erläuterte die Verwaltung. Dazu zählen unter anderem die Erweiterung der Awo-Kita an der Tönisheider Straße, der Bau einer neuen Kita auf dem Gelände der Ludgerusschule (Nordstraße) nach deren Umzug in die neue Schule an der Kastanienallee und eine neue Kita in der projektierten Klimaschutzsiedlung an der Fontanestraße. Um dem erhöhten Bedarf in Tönisheide gerecht zu werden, soll dort mittelfristig auch eine weitere Tagesstätte entstehen, erläuterte Sozialdezernent Gerno Böll. Dazu müsse die Stadt aber zunächst ein geeignetes Grundstück finden.
Um die dringend benötigten zusätzlichen 100 Plätze im Jahr 2020 bereitstellen zu können, greift die Stadt zur ihrer „Allzweckwaffe“ an der Lindenstraße: Nachdem die ehemalige Berufsschule bereits die VHS und die Musik- und Kunstschule beherbergte sowie als Dependance für die Realschule und zwei Hauptschulen diente, soll sie nun für eine fünfjährige Übergangszeit zur Kita umgebaut werden. Grundstück und Gebäude gehören der Stadt und seien damit frei verfügbar: „Wir sind daher Herr des Verfahrens und der Planungen“, sagte Böll. Vor allem aber wäre ein Umbau deutlich günstiger als eine Containerlösung.