Velbert/Niederberg In drei Jahren zum Fachabitur und zur abgeschlossenen Ausbildung
Velbert. · Das Berufskolleg Niederberg und die Schlüsselregion setzen auf ein neues Angebot.
„In Zeiten wie diesen ist es gut, wenn man sich etwas Besonderes vornimmt, etwas, das ermutigt und motiviert“, sagt Frank Flanze bei der Begrüßung der 20 Auszubildenden, die sich unter Einhaltung aller geltenden Hygieneregeln im Hörsaal des Berufskollegs Niederberg an der Langenberger Straße versammelt haben. Drei Jahre lang werden die Azubis aus den unterschiedlichsten Berufsbereichen den neu eingerichteten Bildungsgang zur „Doppelqualifikation Ausbildung und Fachhochschulreife“ am BKN besuchen und damit parallel zu ihrer Ausbildung die Hochschulzugangsberechtigung erwerben.
Christopher Hake ist Auszubildender der Firma BKS GmbH und einer von ihnen. „Find ich super, dass man hier jetzt gleichzeitig mit der Ausbildung auch die Fachhochschulreife machen kann. Und einmal pro Woche von 17 bis 20 Uhr zusätzlichen Unterricht, das ist echt machbar“, sagt der angehende Elektroniker für Betriebstechnik. Nach seinem Realschulabschluss habe er erst mit dem Abitur angefangen, dann abgebrochen und eine Ausbildung begonnen. Jetzt habe er aber entschieden, sich doch alle Wege offenzuhalten und neben der Ausbildung den Abschluss zu machen.
Für viele Schülerinnen und Schüler stellt sich mit bestandener Fachoberschulreife die Frage, welcher Weg danach der richtige für sie ist, berichtet Frank Flanze, der Leiter des Berufskollegs. Zahlreiche von ihnen würden sich dann entscheiden, weiter die Schule zu besuchen, anstatt eine fundierte Ausbildung zu beginnen. Eine Vielzahl von Ausbildungsplätzen blieben auf diese Weise bislang unbesetzt. „Das wollten wir ändern. Gemeinsam mit Thorsten Enge von der Schlüsselregion haben wir deshalb im vergangenen Jahr ein Konzept erarbeitet, das beides ermöglicht, Ausbildung und Hochschulzugangsberechtigung“, sagt Studiendirektor Michael Stübs und lobt die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Vertretern des Unternehmernetzwerks.
Drei Jahre lang stehen zusätzlich zum normalen Berufsschulunterricht vier Unterrichtsstunden pro Woche in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Naturwissenschaften auf dem Lehrplan. Am Ende des dritten Ausbildungsjahres. findet dann die Fachhochschulreifeprüfung statt.
Immer mehr niederbergische Unternehmen ziehen bereits mit und bieten eine Ausbildung mit der Möglichkeit dieser Doppelqualifikation an. „Das ist eine Win-win-Situation. Die Schülerinnen und Schüler qualifizieren sich weiter, die Unternehmen können mit einer steigenden Zahl qualifizierter Bewerber und Bewerberinnen rechnen“, so Studiendirektor Michael Stübs. „Durch eine Kooperation nutzen auch bereits Berufsschülerinnen und -schüler des Berufskollegs Neandertal in Mettmann diese Chance. Diese Art der Kooperation freut uns besonders“, ergänzt Studiendirektor Michael Koepsell.
Anmeldungen nimmt Michael Stübs unter Telefon 02051/31 060 entgegen. Mehr: