Computerspiele-Verbot: Kampf gegen digitale Gewalt

Eine Gruppe aus der Region setzt sich für das Verbot bestimmter Computerspiele ein. Sie hat Unterstützer im Bundestag.

Niederrhein. Uwe Schummer ist sich sicher: „Es gibt Computerspiele, die das Negative fördern und stärken.“ Deswegen unterstützt der Bundestagsabgeordnete für den Kreis Viersen, zusammen mit den ebenfalls im Berliner Plenum sitzenden CDU-Parteikollegen Ansgar Heveling (Krefeld/Rhein-Kreis Neuss) und Günter Krings (Mönchengladbach), eine Initiative der Tempelritter in Viersen.

Der ökumenisch-christliche Orden unter lokaler Leitung von Günther Alsdorf, ehemaliger Chef des Kreisjugendamts, hat ein Konzept „zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Computerspielen mit negativem Charakter“ verfasst; auch der Kinderschutzbund in Viersen und Mönchengladbach war involviert. Es geht um digitale „Games“, in denen massive Gewalt vorkommt. Folter, Mord und Totschlag auf dem Bildschirm schüren nach Ansicht der Gruppe vom Niederrhein die Aggression von Jugendlichen im realen Leben.

Schummer hat das Papier an die zuständige Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Bundestags übergeben. Es war die erste Eingabe an die überfraktionelle Arbeitsgruppe. Der wohl bedeutsamste Punkt im Konzept, in dem bekannte Spiele wie „Resident Evil“ und die „Grand-Theft-Auto“-Reihe genannt werden, ist 5.1. Darunter wird ein „Verbot der Herstellung und des Vertriebs von Computerspielen mit negativen Inhalten“ gefordert. Der Willicher Abgeordnete, selbst Mitglied im Kinderschutzbund, sagt: „Was im wirklichen Leben verboten ist, muss auch virtuell verboten sein.“

Die Verfasser des Papiers wissen, dass eine Umsetzung dieser Forderung sehr schwierig ist. „Wir sind nicht blauäugig“, so Alsdorf. Uwe Schummer spricht von einer „politischen Teilung“ in Sachen Computerspiel-Verbot, soll heißen: 50 Prozent in Berlin sind dagegen, 50 Prozent dafür. Voraussichtlich Mitte des kommenden Jahres will die Kommission Ergebnisse ihrer Arbeit bekanntgeben.