Faustballer feiern ihr 40-Jähriges
Das Kaldenkirchener Team trainiert einmal pro Woche.
Kaldenkirchen. Beim TSV Kaldenkirchen 1885/07 steht in diesem Jahr ein Jubiläum an: Die Faustballer feiern ihr 40-jähriges Bestehen. Am 1. November 1978 wurde die Abteilung von Carl Meyer gegründet. Da damals alle Mitglieder 65 Jahre und älter waren, wird von ihnen leider niemand das Jubiläum erleben.
Aktuell gibt es 14 Spieler zwischen 56 und 82 Jahren sowie zwei passive Mitglieder. Übungsleiter Hans Barth ist der älteste der aktiven Spieler. Seit 2015 leiten Bodo Krohn (66) und Engelbert Thelen (67) die Abteilung, die im TSV der Turnabteilung angeschlossen ist, als Doppelspitze. „Engelbert Thelen kümmert sich um das Administrative wie die Kasse, und ich bin mehr der Eventmanager“, sagt Krohn. Er organisiert unter anderem die Jahres-Abschlussfeier, die immer mit ihren Frauen veranstaltet wird.
Engelbert Thelen, Abteilungsleiter
In diesem Jahr gehe es — aufgrund des Jubiläums — auf eine besondere Tagestour: nach Köln auf ein Panoramaboot. „Wir sind ein Team, da steht der gemeinsame Spaß im Vordergrund“, erläutert Thelen. Beim Spielen sei aber durchaus Ehrgeiz vorhanden, es gehe auch um das Gewinnen: „Beim einen mehr, beim anderen weniger“, sagt Krohn.
Faustball ähnelt dem Volleyball: Es stehen sich zwei Mannschaften gegenüber, getrennt durch ein netzartiges Band, das in zwei Meter Höhe zwischen zwei Pfosten gespannt ist. Beim TSV besteht jede Mannschaft aus vier Spielern. Diese versuchen, den Ball mit dem Arm oder mit der Faust für den Gegner unerreichbar in das andere Halbfeld zu spielen. Im Gegensatz zum Volleyball darf der Ball einmal den Boden berühren. Mit ihren 14 Mitgliedern können sie bis zu drei Teams bilden, doch Urlaube oder Krankheitsausfälle erschweren dies. Daher suchen die Faustballer Neuzugänge. „Vier Mannschaften wären das Maximum, sonst sitzen zu viele gleichzeitig auf der Bank und müssen zuschauen“, sagt Thelen.
Obwohl es auch eine Liga gebe, sei Faustball jedoch nicht so beliebt: Jüngere wollten eher Fußball spielen und täten Faustball als ein „Altherrenspiel“ ab, berichten die Männer. „Dabei ist das Spiel schneller geworden“, sagt Krohn. Er hat 30 Jahre Tennis gespielt. Als die Hüfte nicht mehr mitmachte, suchte er einen neuen Sport. Thelen spielte Fußball, mit dem Rentenbeginn schloss er sich den Faustballern an.
Die vermeintliche Hürde sei aber gerade auch eine positive Eigenschaft dieses Sports: Man könne ihn bis ins hohe Alter ausüben. Zu jung sollten die Interessenten auch nicht sein: „Wenn die Spieler zu jung sind, passt es von der Teammischung nicht“, sagt Thelen. Neben Interesse am Spiel ist vor allem eines wichtig: „Der Sinn für Spaß und Geselligkeit muss vorhanden sein“, sagt Thelen. Neben dem wöchentlichen Training am Montagabend wird einmal im Monat gemeinsam „eingekehrt“. „Je älter wir werden, desto wichtiger ist uns das“, erzählt Krohn. eva