Kaldenkirchens Bahnhof wird moderner gestaltet
Bis 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Sie sind in der „Modernisierungsoffensive 3“ vorgesehen.
Kaldenkirchen. Der Personenbahnhof Kaldenkirchen soll bis zum Jahr 2023 modernisiert werden. Wie NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) gestern mitteilte, gehört zu den 35 Bahnhöfen landesweit, die in die Förderung der „Modernisierungsoffensive 3“ (MOF3) aufgenommen sind. Groschek und Vertreter der Deutschen Bahn sowie der Verkehrsverbünde unterzeichneten gestern die Finanzierungsvereinbarung. Geplant sind Investitionen von insgesamt 300 Millionen Euro.
Für Kaldenkirchen sind konkret aufgeführt der Neubau beziehungsweise die Erhöhung der Bahnsteige, der Neubau der Personenunterführung, Nachrüstung mit Aufzügen und die Modernisierung der Bahnsteigausstattung. Welche Kosten dafür veranschlagt sind, geht aus der Aufstellung nicht hervor. Die MOF3-Projekte konzentrieren sich auf Barrierefreiheit, Verbesserung der Aufenthaltsqualität und Informationen für Reisende. Insgesamt stehen dafür 162 Millionen Euro zur Verfügung. Davon übernimmt der in Kaldenkirchen zuständige Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und der Nahverkehr Westfalen-Lippe gemeinsam 86,6 Millionen Euro. Die Deutsche Bahn übernimmt Kosten in Höhe von 75,2 Millionen Euro. „Wir modernisieren weitere 35 wichtige Bahnhöfe in NRW“, erklärte André Zeug, Vorstandsvorsitzender DB Station&Service AG. „Besonders an den kleineren Stationen wird der Komfort für die Reisenden erhöht“, fügte er hinzu.
Wie die Nachricht in Nettetal aufgenommen wird, bleibt abzuwarten. Im September vergangenen Jahres hatte die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche berichtet, der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke zwischen Kaldenkirchen und Dülken könnte Probleme aufwerfen. Die Stadt strebt die Modernisierung und die Anlage eines Park & Ride-Parkplatzes am Dahlweg an, also außerhalb der Zufahrt zum Empfangsgebäude. Fritzsche wies darauf hin, gegebenenfalls müsse eine „Übergangslösung“ eingeplant werden.
Nach dem derzeitigen Stand der Planungen soll ein neuer Zugang zum Bahnhof vom Dahlweg mit einer Gleisüberquerung aus erfolgen, per Aufzug soll Barrierefreiheit gewährleistet werden. Für die weiteren Planungen sind zusätzliche Mittel von rund 100 000 Euro nötig, die zunächst nicht im städtischen Haushalt vorgesehen waren.
Falls aber zeitgleich die Bahnstrecke zweigleisig ausgebaut wird, könnten sich beide Maßnahmen beim Ablauf ins Gehege kommen. Der Zeitplan müsste folglich entsprechend abgestimmt werden. Vermutlich im April wird man schon ein Stück weit schlauer sein. Dann dürfte das Bundesverkehrsministerium in Berlin entschieden haben, welche Projekte so vordringlich in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden, dass sie verwirklicht werden können. Dem zweigleisigen Streckenausbau werden dafür sehr gute Chancen eingeräumt. Das Problem besteht darin: Wenn der Streckenausbau später als die Modernisierung erfolgt, müsste die Gleisüberquerung am Bahnhof nachgerüstet werden.
Eine weitere Unbekannte für die Zukunft des Personenbahnhofs Kaldenkirchen schlummert in den Plänen des Venloer Logistik-Unternehmers Cabooter, der auf dem Güterbahnhofgelände seinen Rail-Terminal plant. Ob die drei Pläne, wenn man sie übereinander legt, alle kompatibel sind, wissen wohl nur die Fachleute.