12,2 Millionen Euro für ein schönes Oedt?

Im Fachausschuss wurden die bisherigen Planungen für ein Entwicklungskonzeptvorgestellt.

Oedt. 12,2 Millionen um Oedt attraktiver zu gestalten: Diese Summe nannte gestern Frank Pflüger vom Aachener Büro HJPplaner. Damit soll Oedt attraktiver werden, unter anderem durch Sanierungen, Straßen- und Raumgestaltung. Die Planungen sind im sogenannten Integrierten Stadtentwicklungskonzept, kurz ISEK genannt, zusammengefasst. Dieses soll Fördermittel zwischen 70 bis 80 Prozent generieren. Die Gemeinde rechnet für sich selbst mit einer Kostenbeteiligung von knapp vier Millionen — über einen Zeitraum von fünf bis sechs Jahren — wenn alle Maßnahmen aus dem Konzept durchgeführt werden.

Seit einem Jahr beschäftigen sich das Planerbüro, Mitglieder von Verwaltung, Politiker sowie Bürger mit Möglichkeiten, das Straßendorf attraktiver zu gestalten. Den Planungen zugrunde lag eine Bestandsaufnahme mit Vor- und Nachteilen, dem Workshop Oedt live mit Bürgern jeden Alters im vergangenen Sommer (die WZ berichtete) sowie acht Sitzungen des Lenkungsausschusses. Das Ergebnis: Entwicklungsziele und Handlungspunkte — Visionen, wie Oedt gestaltet werden könnte.

Foto: Kurt Lübke

Frank Pflüger, Stadtplaner

In die Bestandsaufnahme sind wichtige Gebäude eingeflossen, wie beispielsweise Burg Uda, das Girmes-Areal, die Albert-Mooren-Halle, das Altenzentrum, Baudenkmäler und Kitas. Alles Dinge, so Pfüger, die für den Ortsteil wichtig sind und deren Potenzial ausgeschöpft werden sollte. An der Tatsache, dass eine Hauptstraße von der Johannes-Girmes- bis zur Süchtelner Straße durch den Ort führt, ließe sich nichts ändern, so der Stadtplaner, aber an der Gestaltung der Straßenräume und Freiflächen. Als Beispiel nannte er die Überlegung, den Bereich von der Sparkasse bis zur Albert-Mooren-Halle so zu gestalten, dass er wie eine Einheit und ein Dorfmittelpunkt wirkt. Zu diesem Zweck könne auch über den Abriss von Häusern nachgedacht werden, um das große Ganze im Blick zu behalten. Pflüger hob die Bedeutung der Halle für Oedt und das Umland hervor und betonte die Notwendigkeit ihrer Sanierung.

Burg Uda könne zum Tourismusmagnet und Besucherzentrum werden. Und auch die Entwicklung des Girmesgeländes — bei der man nicht absehen könne, in welche Richtung sie laufe — spiele eine wichtige Rolle für die Gemeinde. Vor allem, wenn dort wie geplant eine Eventhalle entstehen sollte. Wichtig sei auch, das Quartiersmanagement, voranzutreiben, das es für Oedt mittlerweile auch mit einem eigenen Büro gibt (die WZ berichtete).

Leerstände, sanierungsbedürftige Gebäude, Rückgang des eigentümergeführten Einzelhandels — auch dafür müssten Konzepte entwickelt werden. Letzteres wäre ein Problem vieler Kommunen. Da müsste man nach neuen Wegen suchen. Die Gemeinde müsste Privatleuten Anreize bieten, in neue oder ihre alten Objekte zu investieren. Das könne die Verwaltung nicht mit dem vorhandenen Personal stemmen. Aber mit einem Immobilien- und Sanierungsmanagement, das den Bürgern aufzeigt, wie und wo sie Fördermittel bekommen können. Pflüger: „Der Bürger muss mitgenommen werden. Dazu gehört auch, dass die Gemeinde in ihrem Qualitätsanspruch Vorbild ist.“

In der anschließenden Diskussion fragte Bernd Bedronka (SPD), ob es eine Prioritätenliste gibt. Pflüger bejahte und nannte die Umgestaltung des Marktplatzes, das Quartiersmanagement sowie das Fassenprogramm (Erstellung von Gestaltungsleitlinien mit Satzungsentwurf durch die Gemeinde).

Bürgermeister Manfred Lommetz erläuterte, dass bei einer Bewilligung der Förderung die Politik jede einzelne Maßnahme noch einmal gesondert beschließen muss. Aber nicht alle Maßnahmen ausgeführt werden müssen. Dieses bedeute im Umkehrschluss, dass die Gemeinde dann auch nicht die volle Summe des Eigenanteils aufbringen muss. Zunächst gehe es erst einmal um das Bekenntnis zum ISEK und somit die Sicherung der Fördermittel.