Pflanzung in der Grasheide bei Grefrath Das Land pflanzt einen Baum in der Grafrather Grasheide
Grefrath. · Vom 200-jährigen Bestehen der nordrhein-westfälischen Verwaltung für Agrarordnung profitiert auch Grefrath: Eine Stieleiche bereichert jetzt die Grasheide.
Andrea Dohmen und Wolfgang Hintzen vom Baubetriebshof des Kreises Viersen waren fleißig: Die beiden pflanzten jetzt eine vier Meter hohe Stieleiche in der Grasheide in unmittelbarer Nähe zur Langendonker Mühle ein. Was es mit dem Jungbaum auf sich hat, verrät eine Plakette, die Ralph Merten, Hauptdezernent Ländliche Entwicklung, Bodenordnung der Bezirksregierung Düsseldorf, im Anschluss an die Pflanzung an Reinhard Bräutigam vom Amt für Bauen, Landschaft und Planung des Kreises Viersen sowie Andreas Budde, Dezernent für Planen, Bauen und Umwelt des Kreises Viersen, überreichte: Die Stieleiche ist einer von insgesamt 200 Bäumen, die an ein ganz besonderes Jubiläum erinnern.
Die nordrhein-westfälische Verwaltung für Agrarordnung wird 200 Jahre alt, und dafür kam es nun zu den Pflanzungen, wobei für jeden der fünf Regierungsbezirke 40 Bäume zur Verfügung stehen. „Wir haben uns für eine heimische Stieleiche entschieden, die nun mit ihrem Standort in der Grefrather Grasheide in einem Gebiet steht, das vor rund 20 Jahren im Zuge eines Flurbereinigungsverfahrens an den Kreis Viersen übergeben wurde und heute unter Naturschutz steht“, sagt Bräutigam.
Dieses ehemalige Flurbereinigungsverfahren ist ein Erbe dessen, was Friedrich Wilhelm, König von Preußen, am 25. September 1820 gründete. Er rief die Agrarverwaltung zur Durchführung agrarischer Bodenordnungsmaßnahmen ins Leben. Was früher in erster Linie der Verbesserung der Arbeits- und Produktionsbedingungen in der Land- und Forstwirtschaft diente und damit der Ernährungssicherung, ist heute ein moderner Dienstleister für den ländlichen Raum geworden. Seit 1970 firmiert die Behörde unter der Bezeichnung „Verwaltung für Agrarordnung“, wobei die Mitarbeiter für die ländliche Entwicklung und Bodenordnung der Bezirksregierungen tätig sind.
„Der Flächenbedarf im dicht besiedelten NRW ist hoch, und nur durch die Zusammenarbeit aller schaffen wir es, einen Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Nutzungsinteressen herzustellen“, sagt Merten. Das gilt unter anderem für die Grasheide, die durch Zusammenlegungen von Flächen zu einem rund 66 Hektar großen Naturschutzgebiet wurde. Dazu waren viele Gespräche mit den früheren Besitzern der Fläche nötig. Es erfolgte einen naturnahe Rückgestaltung der Niersniederung, so dass in dieser Fläche knapp 80, zum Teil seltene Vogelarten wieder eine Heimat gefunden haben und hier brüten. Die Stieleiche ist ein Zeichen für die seit 200 Jahren bestehende Bodenordnung, aus der auch die Grasheide hervorgegangen ist.