Behörden 70 Corona-Fälle im Kreis Viersen – Kempen sagt Altstadtlauf ab
Kempen/Kreis Viersen · Die Auswertung der Ergebnisse des mobilen Testzentrums dauert wegen der großen Zahl länger.
Mehr als 400 Menschen haben sich am Dienstag in Kempen am mobilen Diagnosezentrum des Kreises Viersen auf das Coronavirus testen lassen. Eine viel zu hohe Zahl, um die Tests auch wirklich kurzfristig auswerten zu können (die WZ berichtete). Daher lagen am Donnerstag nur partiell Ergebnisse der laufenden Testaktionen vor, wie der Kreis auf Anfrage bestätigte. Inzwischen dauere es zwei bis vier Tage, bis die Labore die Resultate an die Hausärzte übermitteln. Die bei den mobilen Standorten erkannten Fälle werden nach Angaben des Kreises aber nicht separat gezählt – sie fließen wie alle anderen in die Statistiken ein, wenn eine Erkrankung vorliegt.
Die Zahl der Infizierten im Kreis Viersen ist – wie überall – angestiegen. Nach Angaben des Krisenstabes von Donnerstag, 13.30 Uhr, sind im Kreisgebiet 70 Menschen am Coronavirus erkrankt. Am Mittwoch waren es noch 57. Die meisten Infektionen verzeichnet weiterhin Willich mit 27 (Vortag 22). Unverändert neun Infizierte gibt es jeweils in Kempen und Viersen. Auch Tönisvorst verzeichnet nun neun Erkrankungen (plus 4). In Grefrath wohnen acht Erkrankte (plus 2). Die weiteren Zahlen: Nettetal 4 (plus 3), Niederkrüchten 4 (plus 1), Brüggen 3 (plus 1), Schwalmtal 1 (unverändert).
Unterdessen meldet der Kreis Viersen, dass inzwischen vier Menschen wieder als genesen gelten. „Als genesen gelten nach der Definition des Robert-Koch-Instituts solche Personen, die 14 Tage in Quarantänte waren und in den letzten 48 Stunden der Isolierung keine Symptome mehr hatten. Ein weiterer Test wird nicht durchgeführt“, so die Mitteilung der Behörde.
Weil die Fallzahl in Willich so hoch ist, steht das Untersuchungszentrum am Freitag von 13 bis 16 Uhr in Alt-Willich auf dem Schützenplatz, Bahnstraße. Die Stadt Kempen teilte am Donnerstag die Termine und Standorte der nächsten Tage mit: Montag, 23. März, Kempen, Parkplatz Schorndorfer Straße; Dienstag, 24. März, Viersen, Parkplatz Festhalle, Hermann-Hülser-Platz 1; Mittwoch, 25. März, Lobberich, Werner-Jaeger-Sporthalle, An den Sportplätzen 2; Donnerstag, 26. März, Willich, Schützenplatz; Freitag, 27. März, Kempen, Parkplatz Schorndorfer Straße.
Altstadtlauf abgesagt, die Kempener Tafel bleibt geöffnet
Auch am Donnerstag veröffentlichten die Behörden weitere Folgen der Corona-Krise. Der Altstadtlauf ist abgesagt. Detlev Schürmann, Vorsitzender der Vereinigten Turnerschaft (VT), habe diese Entscheidung in Abstimmung mit dem Hauptsponsor Griesson-de Beukelaer und seinen Vorstandskollegen „nach langen Überlegungen und schweren Herzens“ entschieden, teilte die Stadt Kempen am Donnerstag mit.
Aufgrund der Coronavirus-Pandemie und der damit verbundenen Planungs-Unsicherheit sei diese Entscheidung einvernehmlich gefasst worden. Der Altstadtlauf war für den 7. Juni geplant.
Einen weiteren wichtigen Hinweis gab es am Donnerstag aus dem Rathaus: „Die Kempener Tafel an der Mülhauser Straße 111 bleibt bis auf Weiteres geöffnet.“ In den vergangenen Tagen waren diese Einrichtungen in anderen Kommunen, zum Beispiel in Willich, bereits geschlossen worden.
„Es wird für Risikogruppen (ältere Menschen), die Kunden bei der Kempener Tafel sind, ein Bringservice eingerichtet“, ergänzte die Stadt Kempen in ihrer Mitteilung. Aufgrund der Infektionsgefahr durch das Coronavirus werde ein Wartebereich vor den Räumen der Kempener Tafel eingerichtet. Mit Kennzeichnungen auf dem Boden werde der Abstand im Wartebereich gewahrt. Den Kunden werde nacheinander Eintritt gewährt.
Die Stadt Kempen und die Tafel bitten die Nahversorger weiterhin um Bereitstellung von Lebensmitteln, die an Bedürftige verteilt werden. Wegen der zahlreichen Hamsterkäufe ist dies bundesweit zum Problem geworden (die WZ berichtete). Telefonisch unter 02152/553636 oder per Mail an post@martinus-hilfe.de können Nachrichten mitgeteilt werden, wo Ware abgeholt werden kann. Nähere Informationen zur Kempener Tafel unter martinus-hilfe.de.