Alt und Jung unter einem Dach

Für das Haus für mehrere Generationen werden noch Familien gesucht. Baubeginn soll 2012 sein.

Kempen. „Wer sich jetzt anschließt, hat noch alle Gestaltungsmöglichkeiten“, sagt Annemarie Quick, Vorstandssprecherin des Vereins „Besser Gemeinsam Wohnen“.

Die Gemeinschaft plant ein Bauprojekt, das es so in Kempen noch nicht gegeben hat: eine Wohnanlage, in der mehrere Generationen unter einem Dach leben. „Und sich gegenseitig unterstützen. Jung hilft Alt und umgekehrt“, ergänzt Quick.

Wie bereits berichtet soll das Haus im Mittelpunkt des neuen Baugebietes „An der Kreuzkapelle“ stehen. Auf einem 3600 Quadratmeter großen Grundstück wird eine Anlage mit 24 Wohneinheiten gebaut. „Die Wohnungen sind zwischen 50 und 120 Quadratmeter groß“, sagt Vorstandsmitglied Ursula Kurth. Sie seien also geeignet für Familien, Singles und Paare — egal welchen Alters.

„Genau darin liegt die Stärke unseres Konzeptes“, erklärt Annemarie Quick. „Junge Menschen können zum Beispiel den älteren im Haushalt helfen. Während die ältere Generation die Kinder der jüngeren von der Schule abholen könnte.“ In dem Haus soll eine gelebte Gemeinschaft entstehen, in der jeder seine Rückzugsmöglichkeiten hat. Quick: „In seiner Wohnung kann jeder das tun, was er für richtig hält.“

Die Gemeinschaft soll auch durch die Architektur und das Umfeld des Gebäudes gefördert werden. Ursula Kurth: „Es wird einen großen Garten geben. Da können die Kinder spielen. Es können beispielsweise Feste gefeiert werden, zu denen auch die Nachbarn aus anderen Häusern eingeladen werden.“

Der Baubeginn für das Projekt soll 2012 sein. „Mitte 2013 wollen wir einziehen“, sagt Georg Strasser. Der ehemalige Leiter des Gymnasiums Thomaeum wird ebenfalls Bewohner im Mehrgenerationenhaus. Er verweist auf freie Kapazitäten: „Jeder ist willkommen und kann sich bei uns melden.“ Vor allem Familien mit Kindern werden noch gesucht.

Ob ein Bewerber in die Gruppe passt, wird bei verschiedenen Aktivitäten „erprobt“. Annemarie Quick: „Wir veranstalten regelmäßige Treffen — zum Beispiel ein Frühstück.“ Man merke sehr schnell, ob jemand passt oder nicht.

Wer mitmachen will, muss der bereits gegründeten Planungsgesellschaft beitreten. Eine Genossenschaft, die gemeinschaftsorientiert handeln und alles organisieren soll, steht kurz vor der Gründung. Einbringen müssen Interessierte eine einmalige Aufnahmegebühr von 1050 Euro (Familien) und 700 Euro (Einzelpersonen).

Zusätzlich ist eine Mitgliedschaft im Verein erforderlich. Die kostet zehn Euro im Monat, für Paare 15 Euro. Für eine Wohnung sind bei freier Finanzierung einmalig 430 Euro pro Quadratmeter als Einlage aufzubringen, bei staatlicher Sozialförderung sind es 320 Euro.

„Dazu kommt noch eine monatliche Miete, die den Kempener Standards bei Neubauten entsprechen wird“, ergänzt Annemarie Quick. Mit Blick auf den Energieverbrauch könne man in der Wohnanlage sparsam sein: „Wegen des modernen Baustandards werden die Nebenkosten gering sein.“