Kempen Altenheime: Ende Juni gibt’s Pläne
Eigentlich sollten schon Anfang des Jahres konkrete Baupläne für die Erweiterung des Von-Broichhausen-Stiftes vorliegen. Trotz der Verzögerung soll der Umbau im Sommer 2018 abgeschlossen sein.
Kempen. Ende Juni möchte die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist konkrete Erweiterungspläne für das Seniorenheim Von-Broichhausen-Stift präsentieren. Das sagte die Geschäftsführung gestern auf Anfrage der WZ. Ursprünglich sollten solche Pläne bereits im Januar vorliegen. Nun sei man aber in der Phase, die Planungen zu Ende zu bringen, so Jürgen Brockmeyer, der derzeit im Namen des Kölner Beratungsunternehmens Terranus die Geschäfte der Kempener Stiftung führt.
„Wir waren in den vergangenen Monaten keinesfalls untätig“, sagte Brockmeyer mit Blick auf die zeitliche Verzögerung. Er hoffe, dass in den nächsten Tagen eine konkrete Architektenplanung vorliegt. Zudem stehe er im ständigen Austausch mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) und dem Kreis Viersen. Diese Behörden sind die sogenannten Sozialhilfeträger und entscheiden als solche bei den Investitionskosten mit. „Alle Gespräche verlaufen sehr konstruktiv. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir jetzt im Vorfeld alles bedenken und mögliche Probleme während der konkreten Planungs- und Bauphase ausschließen können“, so Brockmeyer.
In der Landschaft der Kempener Seniorenheime besteht, wie schon mehrfach berichtet, Handlungsbedarf: Der Gesetzgeber schreibt ab 1. August 2018 in Seniorenheimen einen Einzelzimmeranteil von 80 Prozent vor. Derzeit verfügt das Von-Broichhausen-Stift jedoch über 50 Einzel- und 51 Doppelzimmer.
Nachgehakt
Über Jahre hatten die Verantwortlichen einen kompletten Neubau vorgesehen. Zuletzt sollte dieser auf dem Krankenhaus-Parkplatz, Ecke Berliner Allee/Mülhauser Straße, entstehen. Im Herbst vergangenen Jahres folgte die Kehrtwende in Richtung eines Umbaus des Von-Broichhausen-Stiftes. Die Neubau-Lösung erschien den Verantwortlichen nach eigenen Angaben als „zu weit weg“ vom Von-Broichhausen-Stift, um diese gemeinsam zu verwalten.
Zurück zu den aktuellen Plänen: Nach Angaben von Jürgen Brockmeyer gehen alle Beteiligten mit großer Sorgfalt vor. „Gerade in so wichtigen Bereichen wie zum Beispiel beim Thema Brandschutz wollen wir keine bösen Überraschungen erleben“, liefert der Geschäftsführer eine Begründung dafür, dass noch keine abschließenden Pläne vorliegen.
Trotz der augenscheinlichen Verzögerungen in der Planungsphase ist Brockmeyer weiterhin zuversichtlich, dass die notwendigen Umbauten im Sommer 2018 abgeschlossen sind. „Durch intensive Planungen wollen wir Probleme in der Bauphase ausschließen. Wenn uns das gelingt, kann der Termin eingehalten werden.“ Sollte der Stichtag 1. August allerdings nicht eingehalten werden, sei der Gesetzgeber auch gesprächsbereit. Die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist als Trägerin könne ja nachweisen, dass die Bestimmungen umgesetzt werden.
Mit Blick auf die Führung der Stiftung sagte Brockmeyer gestern, dass er für das Unternehmen Terranus in jedem Fall bis 2018 in Kempen bleiben werde. Wie berichtet, ist das Beratungsunternehmen erneut in Kempen eingesprungen, weil Geschäftsführer Alexander Nolte überraschen zum 31. Juli 2015 ausgeschieden war. Schon vor Noltes einjähriger Amtszeit hatte sich die Stiftung die Arbeit von Terranus gesichert.
„Wenn wir in der jetzigen Phase einen neuen Geschäftsführer einstellen würden, wäre dieser überfordert“, hatte Bürgermeister Volker Rübo als Vorsitzender des Stiftungs-Kuratoriums bereits im November 2015 gesagt. An dieser Maxime will die Stiftung nun offenbar festhalten, wie Brockmeyer gestern bestätigte. Nach WZ-Informationen können sich die Verantwortlichen im Kuratorium auch vorstellen, dass Brockmeyer in absehbarer Zeit hauptamtlich in Kempen die Geschäftsführung übernehmen wird.