Am „Mutterstandort“ der Müllabfuhr
Bürgermeister Volker Rübo besichtigte die Firma und informierte sich über Auslastung und Perspektiven des Unternehmens.
Kempen. Laut rattern die Maschinen in der großen Halle. In Windeseile fließt der Müll auf Bändern durch die Anlage, werden Plastikdeckel von Folien und Flaschen getrennt. Und das nahezu voll automatisch. Nur eine Handvoll Mitarbeiter steht an den Bändern, kontrolliert und sortiert nach.
In der Sortieranlage auf dem Wertstoffhof Am Selder werden nur gewerbliche Abfälle getrennt. Derzeit sortiert Schönmackers dort Material aus den Niederlanden, rund 22 000 Tonnen pro Jahr. „Zudem holen wir den Hausmüll in Kempen und Neukirchen-Vluyn ab, zum Teil die gelben Tonnen in Grefrath und die blauen in Rheurdt“, sagt Geschäftsführer Frank Kölkes.
Das Kempener Familienunternehmen ist längst nicht mehr nur die „Müllabfuhr“: „Wir übernehmen Entsorgungsdienstleistungen jeglicher Art, transportieren Stoffe und bereiten sie zum Teil selbst auf“, sagt Kölkes. Nur für radioaktives Material und Sprengstoffe habe man keine Genehmigung.
„Na das ist ja nicht so schlimm“, meint Volker Rübo schmunzelnd. Gemeinsam mit Vertretern des Jobcenters, der Stadtwerke und der Wirtschaftsförderung besichtigte der Bürgermeister den Betrieb Am Selder. „Es ist spannend, mal hinter die Fassaden zu kommen“, sagt Rübo.
Der Wertstoffhof sei der „Mutterstandort“ des Unternehmens, so Kölkes. Hier werden Wertstoffe abgegeben und sortiert, im Zentrallager stehen Fahrzeuge und Behälter aller Art. Eine eigene Werkstatt hält die Wagen in Schuss. „Der Umsatz war in den letzten Jahren stabil“, sagt Kölkes.
Und wie sieht es mit der Zukunft des Betriebes aus? „Er hat sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten“, sagt Kölkes. Sollte man die Zahl der Standorte künftig dennoch reduzieren müssen, so biete sich hier die große Lagerfläche zur zusätzlichen wirtschaftlichen Nutzung an. Was die Sortierung des niederländischen Mülls angeht, sei man über einen Auftrag über 2012 hinaus in Verhandlungen.
Auch was den Vertrag zur Müllabholung mit der Stadt Kempen angeht, wird im nächsten Jahr neu verhandelt: „Alle fünf bis sechs Jahre müssen wir den Auftrag nun mal neu ausschreiben“, sagt Rübo.