Anwohner der Florastraße: „Lassen uns das nicht gefallen“
4000 statt 3000 Euro sollen die Anlieger für den Ausbau der Florastraße zahlen. Nun geht es zum Verwaltungsgericht.
Grefrath. „Die Straße ist nett geworden“, sagt Silke Ehrhard mit Blick auf die Florastraße. Doch der Ausbau hat für sie und alle anderen Anlieger der Verbindung zwischen Bruckhauser und Vinkrather Straße einen gewichtigen Nachteil: Er ist teurer geworden, als von der Gemeinde angekündigt. Darüber hatte die WZ Anfang Oktober exklusiv berichtet. Und hat nun nachgehört, wie der Stand der Dinge ist.
„22 Parteien werden beim Verwaltungsgericht Düsseldorf klagen“, sagt Ehrhard, die das Verfahren koordiniert und in Kontakt mit einem Fachanwalt in Geldern steht. „Warum wurde uns gesagt, dass wir 3000 Euro bezahlen müssen — und jetzt sind es 4000 Euro?“ Diese Frage steht für Silke Ehrhard und die anderen Kläger im Mittelpunkt. Es sei klar, dass man für den Ausbau bezahlen müsse. Doch die Höhe ist der Knackpunkt.
„Wir lassen uns das nicht gefallen, wir wollen das nicht hinnehmen“, ergänzt Ehrhard. Ihre Vermutung: „Da muss irgendetwas sein, dass man uns nicht sagt. Denn bisher konnte es uns bei der Gemeinde keiner so richtig erklären.“
Den Weg zum Gericht müssen die Florastraße-Anwohner antreten, weil es in NRW ein „Entbürokratisierungs-Gesetz“ gibt — und mit dem wurde der Widerspruch beispielsweise gegen Gebührenbescheide von öffentlichen Verwaltungen abgeschafft. Sprich: Entweder man nimmt den Ausbau-Beitrag hin und zahlt — oder muss innerhalb von vier Wochen klagen. Im Fall der Florastraße muss das jeder einzelne machen, der einen Gebührenbescheid bekommen hat.
Gelassen sieht man bei der Gemeinde Grefrath dem Verfahren beim Verwaltungsgericht Düsseldorf entgegen. „Wir warten auf die Klagebegründung. Wir wissen im Moment ja nicht, worauf wir antworten sollen“, sagte Bauamtsleiter Michael Räppel im Gespräch mit der WZ. Mehr könne er zurzeit zu dem schwebenden Verfahren nicht sagen.