Auslandsstipendium: Jetzt geht’s nach Kanada

Bei der Verkündung der Gewinner eines Auslandsstipendiums gab es viele Tränen.

Foto: Kurt Lübke

Mülhausen. Die Spannung war kaum auszuhalten — und wurde durch die Verkündungsprozedur trotzdem noch erhöht. Am Freitagmittag wurde in der Bibliothek der Liebfrauenschule Mülhausen bekanntgegeben, welche Schüler es geschafft haben und eines der beiden Stipendien für einen dreimonatigen Aufenthalt in Kanada gewonnen haben. Tränen gab es bei Siegern und Verlieren.

18 Schüler des Gymnasiums hatten sich im Vorfeld für das Stipendium beworben. Dafür mussten sie zunächst eine Mappe mit Anschreiben und eine Collage über sich selbst abgeben. Dann gab es eine Auswahlrunde, in der die Kandidaten ein aktuelles Thema aus Politik, Wirtschaft oder Kultur vorstellen und hinterher diskutieren mussten. Bevor die Jury ihren Auftritt bewertete, mussten die Schüler noch eine Frage auf Englisch beantworten.

Die stellvertretende Schulleiterin Gabriele Beek machte die Verkündung der Ergebnisse gestern dann sehr spannend, in dem sie die Platzierungen von hinten nach vorne bekannt gab.

Besonders dramatisch wurde es natürlich bei Platz drei, den Lisa Heyer belegte. Trotz eines Büchergutscheins als Trostpreis konnte die 15-Jährige die Tränen der Enttäuschung nicht zurückhalten. „Ich habe nicht damit gerechnet, aber dass es jetzt so knapp war, ist schon schade“, sagte Lisa, nachdem sie sich schnell wieder beruhigt hatte. Fair gratulierte sie den beiden Gewinnern.

Marc Smits hingegen wischte sich symbolisch den Schweiß von der Stirn, als er erfuhr, dass er das Stipendium nicht erhält: „Ich will wegen meiner Freundin gar nicht weg“, sagte der 15-Jährige.

Die Gewinnerin Dana van der Heyden kann hingegen kaum erwarten, dass es losgeht. „Die Nervosität kommt bestimmt später noch. Aber ich bin sicher, es wird eine tolle Zeit. Ich rufe jetzt zuerst meine Mama an“, sagte die 15-Jährige. Und ließ sich mit tränenüberströmtem Gesicht von ihren Mitschülern beglückwünschen.

Auch ihr Klassenkamerad in der 9 d, Lucas Köhnen, hat ein Stipendium gewonnen: „Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet. Es ist zwar gut gelaufen, aber ich habe auch die tollen Leistungen der anderen gesehen.“ Wen der 14-Jährige zuerst benachrichtigt? „Ich mache es spannend. Ich gehe gleich nach Hause und tu’ erst mal so, als wäre nichts.“ Er ist sich sicher, dass seine Eltern sich für ihn freuen werden. „Aber sie haben schon gesagt, dass sie auch traurig sind, dass ich so lange weg bin.“