Bedeutende Bauwerke mit Geschichte

Die Grefrather Firma P.H. Schmitz wurde vor 150 Jahren gegründet. Das Unternehmen war an vielen Projekten beteiligt.

Foto: Kurt Lübke/Friedhelm Reimann

Grefrath. Runder Geburtstag für ein Unternehmen, das aber schon längst seinen Betrieb eingestellt hat: Vor 150 Jahren gründete der aus der Honschaft Schlibeck stammende Schreiner Peter Heinrich Schmitz die Baufirma P. H. Schmitz.

Foto: Kurt Lübke/Friedhelm Reimann

Im 19. Jahrhundert und vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrunderts war das Unternehmen auch weit über die Grenzen Grefraths hinaus tätig. Kirchen und Klöster, Krankenhäuser und Hallenbäder, Turnhallen und Wassertürme wurden im Laufe der Jahre hochgezogen.

Schon kurz nach der Gründung im Frühjahr 1864 begann Peter Heinrich Schmitz am Stegweg mit der Herstellung von Feldbrandsteinen. Mit seinen Söhnen baute er das Unternehmen kontinuierlich aus. Sein ältester Sohn Andreas bestand 1880 die Prüfung als Privatbaumeister. Er gehörte 1904 zu den Gründern der Brempter Tonwerke.

1885 wurde die erste Dampfschreinerei für den Eigenbedarf errichtet — und zwar dort, wo heute das Baugebiet Brauereistraße ist. Im Zuge dessen verschwand auch die Dampfschreinerei. 1887 wurde der Ringofen an der Landwehr in Grefrath errichtet. Teile davon stehen heute noch. In der Dampfschreinerei mussten im Ersten Weltkrieg für die kaiserliche Armee Granaten gedreht werden.

Der erste große Auftrag war 1882 der Bau des Kirchturms von St. Peter in Hinsbeck. Es folgten weitere Kirchen sowie Klöster, Krankenhäuser, Industriebauten und ganze Straßenzüge, wie beispielsweise in Krefeld-Uerdingen. In Oedt wurden auch Gebäude für die Firma Girmes und in Grefrath für die Firma Berger (heute Johnson Controls) an der Mülhausener Straße errichtet. Auch die Villa Plutte, in der heute das Etablissement „Villa Vertigo“ ist, hat die Firma Schmitz erbaut.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kamen viele Aufträge im sozialen Wohnungsbau hinzu. Außerdem wurden die Volksschulen in Grefrath, Vinkrath und Oberkrüchten, Teile der Rheinischen Landesklinik in Süchteln sowie Schwimmbäder und Turnhallen in verschiedenen Orten gebaut. 1954 gab es den Auftrag für den Bau des Laurentius-Kindergartens an der Vinkrather Straße und 1963 für den Anbau der Laurentius-Kirche. In der Blütezeit hatte das Unternehmen rund 50 Beschäftigte.

Doch 1987 wurden Baubetrieb und Baustoffhandel eingestellt — es gab keinen Nachfolger in der Familie. Dazu kam die schlechte wirtschaftliche Lage am Baumarkt. Derzeit erinnert nur noch das Firmengelände an der Lobbericher Straße, gegenüber dem Pfarrheim, an P. H. Schmitz. Doch auch dies könnte bald Geschichte sein. Der Investor Hans Wilhelm Janissen will dort und auf dem Gelände der ehemaligen Tankstelle Gebäude für zwei Dutzend seniorengerechte Wohnungen und eine Sozialstation mit Tagespflegeplätzen bauen.