Auf ein Getränk mit ... Ralf Wynhoven „Da wird man irgendwie hineingeboren“

Kempen · Ralf Wynhoven ist Ur-Unterweidener. Er liebt seine Heimat und ist für sie im Einsatz.

Feuerwehrmann Ralf Wynhoven startet seinen Tag immer mit einem Kaffee.

Foto: Norbert Prümen

Was ist Ihr Lieblingsgetränk?

Ralf Wynhoven: Den Tag starte ich immer mit einem Kaffee mit Milch und Zucker. Wenn es aber gemütlich wird, ist mein Lieblingsgetränk eigentlich ein Bitburger Pils.

Wie sind Sie zur Feuerwehr gekommen?

Wynhoven: Da wird man als Unterweidener irgendwie hineingeboren, wobei das nicht nur für die Feuerwehr gilt, sondern auch für die Schützen, wo ich ebenfalls aktiv bin. Ich bin in Unterweiden geboren und aufgewachsen. Oma und Opa lebten hier, meine Eltern haben hier gebaut. Damals gehörte diese Gegend allerdings noch zu St. Tönis. Das hat sich erst mit der kommunalen Neugliederung geändert. Die Feuerwehr war in unserem kleinen Ortsteil irgendwie immer allgegenwärtig. Ich war zwar nicht in der Jugendfeuerwehr, weil ich dafür nach Kempen gemusst hätte, aber mit 18 Jahren bin ich direkt in die große Wehr eingetreten.

Wie ging es weiter?

Wynhoven: Ich habe die Grundausbildung für den Feuerwehrmann 1988 absolviert. Dann folgten die verschiedenen Fortbildungen, bis zum Hauptbrandmeister, was mein derzeitiger Dienstgrad ist. Mein Freund war der stellvertretende Löschgruppenführer. Als er 1999 die Leitung übernahm, weil der Vorgänger aus Altersgründen aufhören musste, bin ich gefragt worden, ob ich nicht den Stellvertreterposten übernehmen wollte. Das habe ich gemacht. Gut elf Jahre später wurde dann aus dem Stellvertreter der Löschgruppenführer. Seitdem habe ich diesen Posten inne. Wir sind derzeit 16 aktive Feuerwehrmänner. Eine Frau gibt es aktuell bei uns nicht. Aber vielleicht ändert sich das, wenn unser neues Gerätehaus gebaut wird und wir dann auch entsprechende sanitäre Räume und Umkleiden für Frauen haben. Wir brauchen immer Nachwuchs, Männer wie Frauen. Ich bin selber auch Ausbilder und freue mich über jeden Interessierten, den ich mitausbilden darf. Für mich ist die Feuerwehr wichtig. Auf diesem Wege gebe ich der Gesellschaft etwas zurück. Das Ehrenamt, das ich damit ausübe, ist ein kleiner Dienst am Bürger.

Wie lässt sich die Feuerwehr mit der Familie vereinen?

Wynhoven: Das geht nur, wenn die Familie hinter einem steht. In meinem Fall ist es meine Frau Diana. Wir sind seit 1987 zusammen, sie hat von Anfang an mit der Feuerwehr gelebt. Der Melder geht eigentlich immer in den unpassendsten Momenten. Man ist auf einer Familienfeier, es ist mitten in der Nacht – aber wenn man ja zur Feuerwehr sagt, dann macht man es richtig und steht dahinter. Mein Bruder, der mit seiner Frau ebenfalls hier wohnt, ist auch Feuerwehrmann. Wenn der Melder geht, trifft man sich im Flur und fährt gemeinsam los. Zudem gehöre ich zur Tagesschleife der Kempener Wache. Ich bin bei der Stadt Kempen beschäftigt und wenn die Kempener Feuerwehr ausrückt, bin ich ebenfalls mit dabei.

Was macht die Unterweidener Löschgruppe aus?

Wynhoven: Wir sind nicht so groß. Jeder kennt jeden. Man trifft sich nicht nur in Sachen Feuerwehr, sondern auch bei den Schützen und Geburtstagen. Wir unternehmen zudem als Gruppe viel zusammen. Wir waren schon beim Oktoberfest in München und beim Weinfest in Bad Dürkheim. Wir machen natürlich auch Tagesausflüge, gemeinsam mit unseren Familien.

Sie sind nicht nur Feuerwehrmann, sondern auch bei der St. Josefs-Schützenbruderschaft Unterweiden aktiv. Gibt es noch weitere Hobbies?

Wynhoven: Ich bin absoluter Fan von Borussia Mönchengladbach. Ich habe eine Dauerkarte und bin bei jedem Spiel im Stadion. Zudem verreisen meine Frau und ich gerne. Unser bevorzugtes Reiseziel ist Mallorca. In diesem Jahr geht es aber nach Singapur. Was indes die Geselligkeit betrifft, so sind die Schützen nicht zu überbieten. Mein Opa und mein Vater waren schon bei den Schützen. Ich selber bin mit 15 Jahren eingetreten. 2012 war ich Minister und 2020 König. Das muss man einfach mal erlebt haben.

Fällt Ihnen spontan jemand für die nächste Folge ein?

Wynhoven: Mir fällt direkt Karl Rögels ein. Er ist ein sehr engagierter Tönisberger.