Nach den Schäden 2019 Stadt Kempen bringt Baum-Nachwuchs in die Erde
Kempen. · Hitze und Stürme setzten den Bäumen zu. 615 mussten 2019 gefällt werden. Nun wird nachgepflanzt.
Das milde und trockene Frühlingswetter der vergangenen Wochen kam den Mitarbeitern des Grünflächenamtes und des Baubetriebshofs der Stadt Kempen sehr gelegen, denn sie konnten ihr Programm an Neupflanzungen in städtischen Parks und Grünanlagen zügig umsetzen. Etwa 60 neue Bäume, 31 000 Heckenpflanzen und Sträucher sowie rund 3600 Stauden, Bodendecker und Gräser sollen gepflanzt werden. Dabei, berichtet Grünflächenamtsleiterin Patricia Schürmann, wird bei der Auswahl der Bäume besonders darauf geachtet, dass sie als widerstandsfähig in Bezug auf den Klimawandel gelten.
„Zukunftsbäume“ heißt das Stichwort. Patricia Schürmann und ihr Team haben schon vergangenes Jahr ihre Planungen für Baum-Neuanpflanzungen umstellen müssen, nachdem viele Bäume im Stadtgebiet nach zwei trockenen Sommern erhebliche Ausfallerscheinungen und Krankheitssymptome aufwiesen. Von den rund 14 000 Bäumen im Stadtgebiet, für die das städtische Grünflächenamt zuständig ist, waren 615 so sehr geschädigt, dass sie gefällt werden mussten. In den meisten Fällen war die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet. Ahorne, die früher als besonders robust galten, waren von einem Pilz befallen, der die Rußrindenkrankheit verursacht. Kastanien litten unter der Pseudomonas-Erkrankung, einer bakteriellen Infektion, Birken waren als Flachwurzler von der Trockenheit besonders betroffen. Auch Eschen und Platanen zeigten Auswirkungen von Pilzinfektionen.
An einzelnen Standorten soll es keine Nachpflanzungen geben
Die Stürme des vergangenen Jahres sorgten dafür, dass erkrankte Bäume umstürzten oder aus Sicherheitsgründen gefällt werden mussten. Die meisten Bäume ließ die Stadt im Grünzug am Seldergraben fällen. Hier hatten 160 Ahorne die Rußrindenkrankheit. Da aber in diesem Grünzug die Bäume sehr dicht beieinander standen, fällt die Herausnahme der Ahorne nicht so sehr ins Gewicht. Nachpflanzungen soll es dort nicht geben. Der restliche Bestand soll mehr Platz und Licht bekommen für ein besseres Wachstum. Auch dort, wo ein Baum beispielsweise durch Baumaßnahmen im Umfeld stark im gesunden Wachstum eingeschränkt war, wird auf eine Neupflanzung am selben Standort verzichtet. Das Gleiche gilt nach Angaben von Grünflächenamtsleiterin Schürmann für Standorte, die wegen im Erdreich verlaufender Versorgungsleitungen inzwischen als ungeeignet angesehen werden.
„Mittelfristig sind einige Bereiche hinsichtlich ihrer Nachpflanzungen besonders zu betrachten“, so Schürmann. Dazu zählt sie unter anderem die Friedhöfe. Etliche Bäume waren nach einem Sturm oder durch Pilzbefall etwa auf dem Friedhof an der Kerkener Straße geschädigt und mussten gefällt werden. Geplant ist ferner, auf dem Friedhof in Tönisberg dieses Frühjahr eine neue Allee mit 18 Säulen-Hainbuchen anzulegen. Sie gehören wie Ahorn-Arten, Eichen, Erlen, Hopfenbuchen, Linden oder Ulmen als besonders widerstandsfähig gegen klimatische Veränderungen und werden deshalb dieses Frühjahr bevorzugt gepflanzt.
Für den Herbst dieses Jahres sind nach Angaben des Grünflächenamtes weitere Baumpflanzungen geplant. Bis dahin sollen mögliche Standorte geprüft werden. rei