Kempen Das ist das pralle Leben — mal lustig, mal bissig
In der Reihe Comedy & Kabarett bietet die neue Kultursaison in Kempen bekannte Künstler, die jeweils an zwei Terminen auftreten. Neu ist eine Comedy-Nacht.
Kempen. Stammgast in Kempen, beziehungsweise im St. Huberter Forum, ist Richard Rogler. Der Senior des Kabaretts bestreitet in der nächsten Kultursaison — wie alle anderen Kollegen — zwei Abende im Kendeldorf. Montags und dienstags sind jeweils die Auftritte, für die es in der Reihe Comedy und Kabarett noch eine Hand voll Abonnements auf jeden Fall für den Montag gibt. Der 67-Jährige wird am 11. und 12. Dezember mit seiner Tour 2017 und seinem Lieblingsthema Freiheit in der Kleinkunstkneipe scharfzüngig gegen Ungerechtigkeiten kämpfen.
Doch zuvor, am 18. und 19. September, steht ein humorvolles Paar auf der Bühne, das in 33 Ehejahren auf etliche Beziehungsprobleme sowie auf sechs Söhne blicken kann: Margie Kinsky und Bill Mockridge. In „Hurra, wir leben noch“ schauen sie jedoch auf die Zukunft mit Kreuzworträtseln und Seniorentellern.
Dass Comedy auch musikalisch sein kann, wollen die „Marxbrothers der Musikclownerie“ (FAZ) im Oktober (16./17.) beweisen. Das Musiker-Duo nennt sich Microband und wurde 1983 von den Italienern Luca Domenicali und Danilo Maggiound gegründet. Ihr Programm heißt „Klassik für Dummies“. Darin flitzen sie musikalisch von Brahms zu Verdi. Mit zerlegbaren Geigen, Gitarren und Flöten interpretieren sie Werke neu und sind dabei witzig bis turbulent.
„Gewöhnlich sein kann jeder“ meint Frank Fischer (15./16. Januar). Der nicht ganz so gewöhnliche, weil mehrfach ausgezeichnete Kabarettist hat bei seiner Reise durch die Republik ungewöhnliche Momente und Menschen aufgezeichnet und dabei auch noch den Sinn des Lebens entdeckt. Der Rüsselsheimer (Jahrgang 1973) stand schon während seines Studiums auf der Bühne. Neben TV-Auftritten war er schon unter anderem bei Ottis Schlachthof, NightWash oder im Funkhaus zu sehen.
Sie könnte die Schwester von Hildegard Knef sein — Irmgard Knef alias Ulrich Michael Heissig. Die Kunstfigur des Schauspielers zeigt musikalische Comedy. Nach neun Jahren wird Irmgard Knef erneut im Forum zu sehen sein (12./13. März). Dieses Mal heißt es „Ein „Lied kann eine Krücke sein“. Der 52-Jährige Heissler ist als Knef merklich gealtert, nämlich 90 Jahre alt und immer noch kein bisschen leise. Die Zuhörer werden auf eine skurrile Entertainerin treffen, die dem Alter die Stirn bietet.
Auch Nessi Tausendschön heißt nicht wirklich so; sie wurde 1963 als Annette Maria Marx in Hannover geboren. Als Diseuse, das ist eine Kabarettistin, die fremde oder selbst geschriebene Chansons und Texte vorträgt, kann sie provozieren und parodieren, ohne sich Gedanken über die Folgen machen zu müssen. Denn sie lebt anscheinend in der „wundersamen Welt der Amnesie“. In die sie ihre Gäste am 16./17. April einführt.
Eine Premiere steht für den 7./8. Mai an. Dann gibt es die 1. Kempener Comedy Nacht in St. Hubert. Vier unterschiedliche Künstler werden auftreten. Comedy-Zauberer Christopher Köhler wird durch das Programm führen. Dabei wird er auch die „ernsten“ Magiershows aufs Korn nehmen. Matthias Jung, Diplom-Pädagoge, mimt Deutschlands lustigsten Jugend-Experten. Michael Eller ist ein Comedian, der scharfsinnige Geschichten aus dem Leben erzählt und Dinge mit Witz und Humor auf die Schippe nimmt. Der in Stuttgart lebende Italo-Schwabe Olaf Bossi ist Liedermacher und Kabarettist. In seinem Programm „Glücklich wie ein Klaus“ bietet er eine Mischung aus Familienwahnsinn und Gesellschaftskritik.
Mit René Steinberg kommt ein für hiesige Comedy-Freunde alter Bekannter nach St. Hubert (4./5. Juni). Zuletzt war er 2015 bei den vier „NachtSchnittchen“ dabei. Dieses Mal ist er alleine und beweist, dass „Irres menschlich“ ist und bietet „Selbstironie für Alle“. Er betrachten den Menschen als Fun-Faktor und meint, dass Menschen, die über sich selbst lachen können, eher „keine populistischen Hetzer“ wählen.
“ Der Abonnementverkauf läuft. Für acht Abende, Beginn jeweils 20 Uhr, werden 94 bis 119 Euro fällig. Einzelkarten (ab 2. September, für einzelne Termine auch früher), kosten 14,50 bis 18,50 Uhr. Infos und Tickets an der Museumskasse, Burgstraße 19, Tel. 02152/917 264 oder E-Mail:
kartenverkauf@kempen.de