Geflüster Die Altstadt läuft sich schon mal warm
Der Flüsterer in Kempen ist sportlich. Er hat den Lauftreff der Prinzengarde besucht, sich im Sportgeschäft beraten lassen und einen Selbstversuch gestartet.
Kempen. Nächste Woche Sonntag ist wieder Altstadtlauf — und einige Kempener laufen sich dafür schon seit Wochen in Form. Beim Lauftreff der Prinzengarde zum Beispiel sind rund 30 Teilnehmer zweimal die Woche aktiv — und natürlich sind beim „Heimspiel“ am nächsten Sonntag alle dabei. „Da steht bei uns immer der Spaß im Vordergrund“, berichtet Trainerin Ellen Bader-Gross. Entspannt treten sie beim Fünf-Kilometer-B-Lauf an — um Leistung geht es dann aber, wenn die jecken Läufer bei Wettbewerben in Hamburg, Mönchengladbach oder auch den Niederlanden an den Start gehen.
Seit 2009 gibt es den Lauftreff. Seit März sind auch Gottfried Willmen und Karnevalsprinz Rainer Pasch mit dabei und wagen sich nun zum ersten Mal an den Altstadtlauf-Start. „Laufen und lachen“ — das passt gut zusammen, findet Rainer Pasch. Und so geht man mit viel Freude und Spaß an das Training heran. Apropos Lachen: Radiomoderator und Kabarettist Stefan Verhasselt ist ebenfalls Lauftreff-Läufer und verriet dem Flüsterer, dass er bei den Trainings auch schon Material für sein Kabarettprogramm abgestaubt hat. Auch Jasper und Jelle sind am Donnerstag mal mit Mama Katrin Huson zum Training gekommen. Der neunjährige Jasper tritt schon beim Zwei-Kilometer-Jugendlauf an. Ums Gewinnen geht es ihm aber nicht, sagt er. Sondern um den Spaß und darum, Spenden für seine Regenbogenschule zu erlaufen.
Wenn Sie nächsten Donnerstag schon eine Horde Läufer über das Altstadtpflaster joggen sehen, dann müssen Sie sich nicht wundern. Dann ist nämlich Generalprobe des Lauftreffs für Sonntag.
In dieser Woche ist die Frist für die Voranmeldung zum Altstadtlauf verstrichen. 1586 Läufer sind bereits gemeldet — am Veranstaltungstag werden aber sicher noch einige Nachmeldungen eingehen. Von zwei bis 83 Jahren ist bei den Läufen jedes Alter vertreten. So wie die Prinzengarde-Läufer haben sich auch viele andere für den Fünf-Kilometer-B-Lauf eingetragen: 393 Sportler gehen dann an den Start. Beim Fünf-Kilometer-A-Lauf sind es 206 Anmeldungen. Das ist das zweitbeste Voranmeldeergebnis bisher. Lothar Bunzel, Organisator bei der Vereinigten Turnerschaft Kempen, ist optimistisch, dass es bei den üblichen Nachmeldungen wieder rund 2000 Läufer werden. Angeboten werden insgesamt elf Laufwettbewerbe über 500 Meter und einen Kilometer (Kinder), zwei Kilometer (Jugend) sowie fünf und zehn Kilometer für die Großen.
Mittlerweile steht auch die Laufstrecke fest. Weil auf der Alten Schulstraße gebuddelt wird, musste die Strecke verlegt werden. Los geht es wie immer auf dem Buttermarkt, von dort auf die Kuhstraße, nach links in die Wambrechiesstraße, Möhlenwall, Burgwall, kurz über die Franziskanerstraße auf den Radweg des Burgrings, durch den Burgpark, über den Bürgersteig der Thomasstraße, weiter auf der Burgstraße, um den Kosterhof, auf die Orsaystraße bis zur Querung Alte Schulstraße. Dort geht es durch die Gasse zur Judenstraße, über Studentenacker, Peterstraße, Umstraße, Rabenstraße und Grüngürtel des Donkwalls bis Peterstraße, Hessenwall bis Ellenstraße und zurück zum Buttermarkt. Diese Strecke ist genau 2500 Meter lang. Daher sind Start und Ziel am Buttermarkt bei den Fünf- und Zehn-Kilometer-Läufen identisch. Bisher waren sie versetzt.
Aber was zieht man denn an, wenn man an den Start gehen möchte? Was zurzeit modisch gut läuft, hat Sabine Peter, Verkäuferin im Sportgeschäft Krahn, dem Flüsterer verraten. Vor allem die Marke Adidas wird bei den jüngeren Kunden gerne gekauft, Nike ist beliebter bei den Älteren. T-Shirt und Hose sollten farblich zusammenpassen, und verschiedenen Marken sollte man nicht vermischen. Zum Sommer hin werden vor allem kurze Hosen gekauft. Durch auffällige Farben und Reflektoren kann man auch abends oder früh am Morgen für mehr Sicherheit sorgen.
Aber nicht jeder, der sportlich sein möchte, hat die Lust oder die Möglichkeit sofort einfach loszulaufen oder zu trainieren. Sehr viel bequemer kann man bei Christiane Ritte bei „Beauty and more“ Fett verbrennen und Muskeln aufbauen. „Divinia“ heißt das Gerät, dass den Körper stimulieren und mit einem speziellen Ultraschall helfen soll, Bauchumfang zu reduzieren, Cellulite zu bekämpfen, den Stoffwechsel zu erhöhen und Muskeln aufzubauen. Während man selbst auf der Liege liegt, erledigt die „Devinia“ die Arbeit. Christiane Ritte war zunächst selbst skeptisch, wie sie gesteht. Der Selbsttest habe sie aber überzeugt, so dass sie dies nun ihren Kunden anbietet. „Das kann man schlecht beschreiben, das muss man selbst erleben“, sagt Christiane Ritte — und weil sie den skeptischen Blick des Altstadtflüsterers sieht, darf er einfach mal ausprobieren.
Und los geht es. Es kribbelt, es pocht, es klopft auf die Fettpölsterchen. In Intervallen verlaufen die drei Einheiten. Eine gute halbe Stunde später — siehe da — zeigt das Maßband tatsächlich zwei Zentimeter weniger am Bauch und an den Beinen an. Für einen dauerhaften Effekt braucht es natürlich mehr als eine Anwendung — und das hat schon seinen Preis. „Nach zehn Behandlungen sieht man aber schon einen guten Erfolg“, sagt die Beauty-Expertin. Bei „Beauty and more“ kann man sich nun über das Angebot informieren und selbst ausprobieren.
„Beauty and more“? Sagt Ihnen nichts? Bisher empfingen Christiane Ritte und ihr Team unter dem Name „Beauty-Nails Kempen“ am Moorenring 31 ihre Kunden. Als Nagelstudio hat sie 2001 angefangen. Mittlerweile ist das Angebot aber so weit gewachsen, dass sie sich für den neuen Namen entschieden hat. Denn auch Fußpflege, Kosmetikprodukte der Firma Barbor und vieles mehr erhält man dort.
Wo wir gerade so sportlich unterwegs sind, macht der Altstadtflüsterer mal einen kleinen Ausflug in die Umgebung. Vom Ring aus ist es ja nur einen Katzensprung zur St. Peter Allee. Dort gab es nun ein besonderes kleines Fest. Die Anwohner haben ihren Müllmann „Kalli“ Bastians bei seiner letzten Tour nach 28 Jahren mit kleinem Fest in den Ruhestand verabschiedet. Denn die Anwohner schätzten dessen Arbeit sehr. „Er hat die Mülltonne immer so wie wir es wollten in die Einfahrt gestellt“, berichtet Herbert Jansen. Daher gab es nun zum Abschied eine kleine Überraschung. Die Eheleute Jansen hatten zuvor bei der Firma sichergestellt, dass „Kalli“ auch zur geplanten Uhrzeit bei ihnen vorbeikommt. Das kam er — zusammen mit seinem Partner Jens Hausdorf, mit dem er schon seit 28 Jahren unterwegs war. Zusammen köpfte man eine Flasche — alkoholfreien — Sekt.
Und wo wir uns schon mal außerhalb der Altstadt tummeln, werfen wir doch gleich auch noch einen Blick hinter den Bahnhof. Kunst zum Anfassen gibt es dort neben dem Büro- und Praxishaus an der Schorndorfer Straße 15. Gestaltet wurde sie von Edith Stefelmanns. Am Samstag, 10. Juni, laden sie und Auftraggeber Holger Latzel von 12 bis 14 Uhr zu Gesprächen über die moderne Doppel-Stele ein. Im Mittelpunkt des Aktionstages stehen drei geführte Kunst-Spaziergänge durchs Arnold-Viertel, die von der Künstlerin gemeinsam mit Marc Rothkegel, dem Architekten des Gebäudes mit der Hausnummer 15, moderiert werden. Zu Beginn der Veranstaltung begrüßt der Kempener Bildhauer Gilbert Scheuss um 12.15 Uhr die Teilnehmer. Neben einem kleinen Imbiss und Getränken gibt es zudem Live-Musik aus dem Saxofon.
Am Donnerstag war wieder Genießerkino von WZ, Kempener Lichtspielen und Café Peerbooms am Buttermarkt. Gezeigt wurde „Florence Foster Jenkins“. Der nächste Genießer-Termin ist am 6. Juli. Dann läuft der Film „Saint Amour - Drei gute Jahrgänge“. Dafür haben Theo Verspai, Ursula Thon und Günter Gumun jeweils zwei Karten gewonnen. Die Tickets können ab sofort (und bitte bis spätestens eine Woche vor dem 6. Juli) im Kino abgeholt werden.