Die Dorenburg im Mini-Format für Zuhause

Die Bausätze für die Gebäude des Freilichtmuseums gibt es nun im Maßstab 1:87 und 1:160 zu kaufen.

Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath. Daniel Mrugalski begann auf dem Dachboden und im Keller seiner Studentenwohnung mit der Umsetzung seiner Geschäftsidee: Modellbau im Internet anbieten. Das war im Jahr 2004 in Krefeld. Geweckt wurde die Leidenschaft aber schon im Alter von vier Jahren, als er zusammen mit seinem Großvater mit einer Fleischmann-Eisenbahnanlage spielte. Als er diese Anlage aus seiner Kindheit erneut aufbauen wollte, merkte Mrugalski schnell, dass der Platz nicht reicht, und entschied sich zum Verkauf der Anlage im Internet. Dort fiel ihm die hohe Nachfrage im Modellbereich auf und schon wurde der Betrieb gegründet.

DM-Toys befindet sich seitdem im ständigen Wachstum und verfügt mittlerweile über vier Modellbahnläden in Dortmund, Kamen, Issum und Wunstorf sowie einen Online-Handel mit mehr als 8000 Produkten und 40 000 Kunden weltweit.

Mrugalski ist gebürtiger Viersener, lebt mittlerweile mit seiner Familie in Issum, wo auch der Hauptsitz seines Unternehmens liegt. Ein Wochenendausflug mit seiner Frau und der fünfjährigen Tochter in die alte Heimat, genauer ins Freilichtmuseum Grefrath, brachten ihn auf die Idee, historische Gebäude des Museums als Miniaturmodelle umzusetzen: „Ich machte fast 50 Handyfotos von den einzelnen Gebäuden und schickte sie noch am Abend meinem Produktionsleiter und Chefentwickler. Am Abend darauf nahm ich Kontakt zum Freilichtmuseum auf und wir fanden schnell eine Übereinkunft.“

Ansprechpartner für Mrugalski waren die Museumsleiterin Anke Wielebski und Ingo Schabrich, Kreisdirektor und Kulturdezernent beim Kreis Viersen. Beide waren sofort von der Idee begeistert. Wielebski hebt die Detailtreue der Modelle hervor: „Man sieht den Dioramen an, wie liebevoll sie gestaltet sind: Vom Blumenkübel bis zur Laterne ist an der Dorenburg alles vorhanden.“ Und sie fügt hinzu: „Unsere Besucher können einen Teil Geschichte mit nach Hause nehmen.“ Das könnten nicht viele Museen von sich behaupten, so die Museumsleiterin.

„Durch die Bausätze werden unser Museum und der Kreis Viersen noch bekannter. Das ist tolle Werbung“, findet Schabrich. Außerdem würde das Freilichtmuseum seinen Vermittlungsauftrag auf besondere Weise erfüllen, da sich Käufer mit der Geschichte des Bauwerks beim Aufbau beschäftigen würden.

Die Modellbauten erscheinen im Maßstab 1:87 für die Spurweite H 0 zum Beispiel von Märklin, da ist die Dorenburg 140 Millimeter hoch, sowie im Maßstab 1:160 für die Nenngröße N zum Beispiel von Minitrix, da hat die Burg eine Höhe von 75 Millimetern. Auch Modelle der Gerberei, der Kornbrennerei und des Backhauses sind zu haben.

Gefertigt werden sie aus gefärbtem „Architektenkarton“ und Holz, was im Vergleich zu Plastikmodellen natürlicher aussieht und umweltfreundlicher ist. Selbst Glasscheiben der Modelle sind aus PVC-freiem Material. Die Oberflächen werden per Laser graviert. Die Patina wird durch Auftragen von Puderfarbe erreicht.

„Ein großer Vorteil ist, dass der Karton oder das Holz nicht so glänzen wie Plastik. Diese Modelle bauen sich wie Plastikmodelle auf. Sie sind jedoch anspruchsvoller, da der Spezialkleber sehr schnell trocknet“, erklärt Joep Stienen, Produktionsleiter bei DM-Toys.

Viele der Dioramen werden in der nächsten Zeit in die Märklin-Modelleisenbahnanlage im Obergeschoss des Spielzeugmuseums integriert und sind dort in Aktion zu betrachten.