Kempener Rathaus Die nächste Führungslücke – wie geht’s in Kempen weiter?

Kempen · Beigeordneter Michael Klee ist noch bis zum 31. März im Amt. Für die Zeit danach muss die Stadt nun einen Nachfolger finden. Und das ist nicht die einzige knifflige Personalsuche.

Am Dienstagabend saßen Bürgermeister Volker Rübo (l.) und Dezernent Michael Klee in der Ratssitzung nebeneinander. Spätestens ab April 2020 wird das nicht mehr so sein.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

„Wer weiß, ob wir so in dieser Runde noch einmal zusammenkommen?“ Die einleitenden Worte im Statement von Michael Klee nach seiner gescheiterten Wiederwahl am Dienstag klangen schon nach Abschied. Der 58-Jährige schob aber hinterher, dass dies keine Abschiedsrede sei. Dennoch war ihm eins wichtig: „Sie und ich können stolz auf diese Verwaltung sein. Und wenn gesagt wird, dass Kempen eine schöne Stadt ist, steckt da auch eine ganze Menge Verwaltung drin.“

Wie berichtet, wird der Dezernent für Soziales, Schule, Jugend und Sport nach Ende März 2020 keine weitere Amtszeit bekommen. In geheimer Wahl stimmten 24 Ratsmitglieder gegen und 17 für die Wiederwahl Klees – bei einer Enthaltung. Im Vorfeld hatten CDU, FDP und Die Linke kundgetan, Klee nicht mehr zu wählen. SPD, Grüne und Freie Wähler hatten sich für einen Verbleib des Krefelders stark gemacht.

Rübo will die Klee-Stelle schnellstmöglich ausschreiben

So die Fakten, zu denen auch gehört, dass Klee bis zum 31. März in Kempen in Lohn und Brot steht. Und am Mittwoch ging Bürgermeister Volker Rübo (CDU) im Gespräch mit der WZ auch davon aus, dass Klee bis Ende März bleiben wird. „Ich habe keine anderen Signale bekommen“, so der Bürgermeister.

Einst sang die Band Queen „The Show Must Go On“. Unter diesem Motto muss der Bürgermeister nun auch die Nachfolge von Michael Klee vorbereiten. Schließlich gibt es auf der Ebene der Amtsleiter sowie in den Dezernats-Führungen bereits ausreichend personelle Lücken. Nach der Abwahl Klees muss nun eine weitere prominente geschlossen werden. Schnellstmöglich soll im Rathaus ein Ausschreibungstext für die Beigeordneten ausgearbeitet werden, so Rübo: „Diesen werde ich dann mit den Fraktionen abstimmen und dann will ich so schnell wie möglich in eine Ausschreibung gehen.“ Bestenfalls könnten Rat und Verwaltungsspitze noch in diesem Jahr eine Auswahl treffen, um zum 1. April jemanden einstellen zu können. „Das ist das Ziel, auch wenn bei so einer Personalie immer viele Faktoren eine Rolle spielen“, sagt der Bürgermeister.

Ein Faktor ist dabei sicher auch, wie schnell man im Rathaus ein entsprechendes Verfahren vorbereiten und durchführen kann – auch das ist eine Personalfrage. Denn, wie berichtet, wird die Leiterin des Haupt- und Personalamtes, Sabrina Schröder, Kempen im Laufe des Novembers verlassen. Ferner gibt es derzeit keine Leiter für die Bereiche Ordnung und Recht sowie fürs Jugendamt. Ebenso unbesetzt ist die Stelle des Technischen Beigeordneten, nachdem Marcus Beyer Mitte September nach Krefeld gewechselt war. Für diese Führungspostion läuft gerade das Auswahlverfahren. Zwölf Bewerbungen hatte es gegeben. Zudem führt Dezernent Jörg Geulmann derzeit die Kämmerei und die Bereiche des bereits ausgeschiedenen Ersten Beigeordneten Hans Ferber.

Jugendamtsleitung: Noch
keine weitere Ausschreibung

Vom Stand in der Beyer-Nachfolgesuche ist man im Verfahren in Sachen Jugendamtsleitung noch weit entfernt. Denn nach mehreren gescheiterten Verfahren ist noch kein weiteres gestartet worden, wie Rübo am Mittwoch bestätigte. „Dazu werde ich mich jetzt mit Michael Klee abstimmen“, sagte der Bürgermeister. Klee ist neben seiner Funktion als Beigeordneter seit mehr als einem Jahr kommissarischer Jugendamtsleiter. Eine Entlastung sieht Rübo in diesem Bereich aber dadurch, dass nun zumindest die Stellvertreter-Positionen an der Antoniusstraße in St. Hubert besetzt seien.