Ehrenpreis der SPD in Kempen SPD ehrt die Freiweillige Feuerwehr

Kempen · Die Kempener SPD zeichnet besonderes Engagement aus, Landesvorsitzender Kutschaty hält Laudatio.

Feuerwehrchef Franz-Heiner Jansen (l.) freut sich über den Bürgerpreis, der ihm vom SPD-Landesvorsitzenden Thomas Kutschaty (M.) und Kempens SPD-Vorsitzenden Stefan Kiwitz überreicht wird.

Foto: Maik Vertraten/Maik Verstraten

Mit der „Kempsche Kroan“, der „Kempener Krähe“, wurde in diesem Jahr die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Kempen ausgezeichnet. Nach dem Arzt Dr. Martin Kamp (2019) und dem Berufsschulpfarrer Roland Kühne (2020)  ist dies der dritte Bürgerpreis für außerordentliches, ehrenamtliches soziales Engagement, den die Kempener SPD im Rahmen einer Feierstunde am Sonntagnachmittag in der Paterskirche vergab.

Kurzfristig waren die Organisatoren  zuvor ins Schwitzen geraten. Denn die zur Laudatorin vorgesehene frühere Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) konnte wegen des Bahnstreiks nicht anreisen. Auf kurzem Weg konnte der hiesige SPD-Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner seinen Parteifreund Thomas Kutschaty, den SPD-Landesvorsitzenden NRW, dazu bewegen, nach Kempen zu kommen. Er überreichte den Preis an Wehrführer Franz-Heiner Jansen, der mit einigen  Abgesandten der Löschzüge erschienen war. Sehr erfreut und „stellvertretend für alle ehrenamtlichen Hilfsorganisationen der Stadt Kempen“ nahm er den Preis entgegen.

In seiner Laudatio stellte Thomas Kutschaty die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren heraus. Auch angesichts der Hochwasserkatastrophe an Ahr und Erft vor wenigen Wochen. Die Kempener Feuerwehr unterstützte ihre Kollegen in Bad Münstereifel-Iversheim mit einem Lkw voller Hilfsgüter. „Einige Mitglieder haben sich spontan Urlaub genommen und sind in die Katastrophengebiete gefahren“, sagte er. Er sprach Probleme an, die heute auch zum Alltag der Feuerwehren gehörten: zugeparkte Straßen, Gaffer, die die Arbeit behinderten, Beleidigungen und tätliche Angriffe. „Wertschätzung und Respekt hat an Stellenwert eingebüßt“, befand er. „Wir müssen uns alle an ihre Seite stellen.“

Bürgermeister Dellmans sagt finanzielle Unterstützung zu

Bürgermeister Christoph Dellmans, auch Teil der Jury, dankte der Freiwilligen Feuerwehr für ihren ehrenamtlichen Einsatz, „sieben Tage, 24 Stunden lang“. Als Pressesprecher der Stadt Kempen habe er öfter Einsätze begleitet und dabei Respekt vor der hohen Verantwortung entwickelt. Er stellte finanzielle Unterstützung in Aussicht.  Kein Verständnis zeigt er für Beschwerden  über Sirenenlärm. „Sirenen werden in Kempen von den Dächern ertönen, wann immer es notwendig ist, dazu stehe ich als Bürgermeister“, stellte er klar. Der Kempener SPD-Vorsitzende Stefan Kiwitz hatte die Bedeutung des sozialen Engagements in der Gesellschaft hervorgehoben. Dies mache auch Kempen sozialer, lebens- und liebenswerter.

Launig und temperamentvoll wurde die Veranstaltung von der stellvertretenden Kempener SPD-Fraktionsvorsitzenden Martina Güldenbog moderiert. Musikalische Akzente setzten Stefan Lindner am Piano und der junge Kieran Hoof mit dem Alt-Saxophon. Der Preis in Form eines Würfels aus dunklem Granit zeigt auf der Oberseite das vom Kempener Grafiker und Illustrator  Jürgen „Moses“ Pankarz entworfene namengebende Logo, eine Krähe (auf Platt: „Kroan“) mit frechem roten Schal. Sie steht für  die Kempener SPD. Gefertigt wurde der Preis, wie auch seine beiden Vorgänger, vom Kempener Steinbildhauer Manfred Messing.

Im Gegensatz zu den Berufsfeuerwehren basiert die Kempener Feuerwehr auf dem Einsatz ihrer ehrenamtlichen Mitglieder, sie ist daher eine  so genannte freiwillige Feuerwehr. Sie hat rund 238 aktive Mitglieder, darunter 39 Frauen.