„Ein guter Tag für die Gemeinde Grefrath“

An der Bahnstraße entstehen 18 öffentlich geförderte Mietwohnungen der GWG. Kurz vor Ostern wurde der Grundstein auf der Baustelle gelegt.

Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (GWG) des Kreises Viersen setzt in Grefrath ein Projekt um, das das Gesicht der Bahnstraße deutlich verändern wird. Bei der Grundsteinlegung an Gründonnerstag zeigte der Düsseldorfer Architekt Martin Backhaus Animationen, die von einer modernen Architektur zeugen. Die GWG baut an der Bahnstraße 62 ein Mehrfamilienhaus mit 18 öffentlich geförderten Wohnungen auf drei Etagen. Nach Angaben der Gesellschaft wird die Kaltmiete in den Wohnungen bei 5,05 Euro pro Quadratmeter liegen.

„Heute ist ein guter Tag für die Gemeinde Grefrath“, sagte Bürgermeister Manfred Lommetz. Zwar sei das Wohnen in Grefrath im Vergleich zu umliegenden Kommunen wie Kempen oder Nettetal durchaus bezahlbar — „aber eben noch längst nicht für jeden“, ergänzte Lommetz. In Politik und Verwaltung herrsche große Freude, dass in unmittelbarer Nähe zum Rathaus so ein wichtiges Projekt umgesetzt wird.

Lommetz dankte dem Vorstand der GWG für die gute Zusammenarbeit. Personell war dieser Vorstand im Vergleich zu sonstigen Grundsteinlegungen oder Richtfesten beim Termin kurz vor Ostern gleich in doppelter Stärke vertreten. Diether Thelen, der in Kürze in den Ruhestand treten wird, und sein Nachfolger Michael Aach, der seit 1. Januar im Amt ist, waren beide vor Ort. Aach betonte in seiner ersten Ansprache als GWG-Chef, dass es sich um ein wichtiges Projekt für die Gemeinde handele. „Aber auch ich persönlich werde diesen Termin nicht so schnell vergessen, weil es meine erste Grundsteinlegung ist“, so Aach.

Junge Familien, Senioren-Ehepaare und Singles sollen im Neubau mit verklinkerter und verputzter Fassade ein Zuhause finden, sagte GWG-Aufsichtsratschef Günter Werner. Dafür stehen neun Dreizimmerwohnungen (70 Quadratmeter) und neun Zweizimmerwohnungen (50 Quadratmeter) zur Verfügung. „Alle Wohnungen sind barrierefrei“, sagte Architekt Backhaus. Dies sei eine Grundbedingung für öffentlich geförderten Wohnraum.

Für Familien wird nach Angaben des Architekten zudem ein Spielplatz gebaut. Außerdem wird es zusätzliche Parkplätze geben — auf Wunsch der Gemeinde Grefrath, wie Aufsichtsrat Werner ergänzte.

Bei den Bauarbeiten an der Bahnstraße sei man zeitlich im Soll, so der Düsseldorfer Architekt. Backhaus ging zudem auf die Besonderheiten einer Baustelle in Grefrath ein. „In Grefrath steht das Grundwasser sehr hoch“, so Backhaus. Deshalb musste vorübergehend eine große Menge an Wasser abgepumpt werden. Auch bei diesen speziellen Arbeiten habe es bislang keine Probleme gegeben. „Wenn weiterhin alles gut läuft, werden im Sommer 2019 die ersten Mieter einziehen können“, sagte Martin Backhaus.

Eine weitere Besonderheit des Gebäudes ist die Energieversorgung. Wie bereits berichtet, wird der Neubau über ein neues Blockheizkraftwerk (BHKW) der Gemeinde versorgt. Daran werden zudem die GWG-Wohnungen in den beiden benachbarten Häusern, Bahnstraße 64 und 64 a, sowie am Heudonk angeschlossen. Ebenfalls an den Leitungen werden die Feuerwache, das Jugendheim „Dingens“ und das Grefrather Rathaus hängen.

Wenn Bürgermeister Lommetz also in seinem Büro die Heizung anschaltet, kommt die Wärme künftig aus dem benachbarten BKHW. Nach Angaben der Gemeindewerke wird der Neubau im Herbst an das Blockheizkraftwerk angeschlossen. Danach will sich der Grefrather Energieversorger an die übrigen Leitungen im Umfeld der Bahnstraße machen.