Amprion stellt Trassen-Antrag
Im Verfahren um die geplante Erdkabeltrasse macht das Unternehmen den nächsten Schritt. Nun folgen Antragskonferenzen.
Kreis Viersen. Im Planungs- und Genehmigungsverfahren für eine Erdkabeltrasse von der Nordsee bis an den Niederrhein hat der Stromkonzern Amprion einen weiteren Schritt getätigt. Nach eigenen Angaben hat der Konzern nun einen Antrag auf die entsprechenden Trassenkorridore bei der Bundesnetzagentur eingereicht.
Bereits im Januar hatte das Dortmunder Unternehmen seine favorisierte Lösung in Info-Veranstaltungen präsentiert. Demnach sollen etwa 25 der rund 300 Kilometer langen Trasse durch den Kreis Viersen führen — voraussichtlich durch Teile von St. Hubert-Voesch sowie die Kempener Honschaften Wall, Ziegelheide und St. Peter, durch die ländlichen Bereiche zwischen St. Tönis und Vorst, durch Forstwald und den nördlichen Rand von Willich bis Osterath. Eine alternative Strecke würde das Kempener Stadtgebiet nur am östlichen Rand von St. Hubert betreffen, dann wären Teile von Anrath und Schiefbahn betroffen.
In dem nun eingereichten Antrag schlägt Amprion die schon erwähnten Trassenkorridore vor, die in den kommenden Monaten näher untersucht werden sollen. Ziel sei es, den verträglichsten Korridorverlauf für die geplante Erdkabeltrasse zu finden, heißt es in einer Pressemitteilung des Konzerns. Teil des Dokumentes sei daher auch ein Vorschlagskorridor, den Amprion nach bisheriger Auswertung aller Daten bevorzugt. „Wir freuen uns, nach der intensiven frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung über eineinhalb Jahre nun den ersten wichtigen Meilenstein im Projekt A-Nord erreicht zu haben“, sagt Projektleiter Klaus Wewering.
Die Bundesnetzagentur prüft nun nach Angaben von Amprion den Antrag auf Vollständigkeit, ehe sie die Termine und Orte für die Antragskonferenzen bekanntgibt. „Die Konferenzen bilden die Grundlage für den Untersuchungsrahmen, den die Bundesnetzagentur dem Vorhabenträger mit auf den Weg gibt. Er umfasst, welche Korridore Amprion näher zu prüfen hat und wie detailliert die Untersuchungen erfolgen müssen“, so die Mitteilung. Zu den Antragskonferenzen sind alle Bürger eingeladen, die eine Stellungnahme zu der bisherigen Planung von A-Nord eingeben möchten. Wer teilnehmen möchte, muss sich im Vorfeld auf den Internetseiten (www.netzausbau.de) der Bundesnetzagentur anmelden. Die Träger öffentlicher Belange (u.a. Städte und Gemeinden), die von dem Vorhaben betroffen sind, beteiligt die Netzagentur automatisch.
„Ziel der Bundesfachplanung ist es, zunächst einen 1000 Meter breiten Korridor für die spätere Erdkabeltrasse festzulegen. Ob die Bundesnetzagentur dabei dem von Amprion vorgeschlagenen Korridornetz zustimmt, ist noch offen. Es könnten sowohl neue Varianten hinzukommen als auch bereits dargestellte Korridore gestrichen werden“, so Amprion. Die Gleichstromverbindung A-Nord soll ab dem Jahr 2025 die größtenteils auf See erzeugte Windenergie in den Westen und Süden Deutschlands transportieren.
Für Unmut haben die Pläne im Kreis Viersen bereits bei Umweltschützern und Landwirten gesorgt. Letztere sehen sich vor allem finanziell benachteiligt, wenn sie ihre Flächen für das Projekt zur Verfügung stellen müssen. Amprion hat den Eigentümern bislang eine Einmalzahlung angeboten. Die Landwirte fordern allerdings mehrere Zahlungen. Unterstützung erhielten sie dabei jüngst von den CDU-Bundestagsabgeordneten, die Wahlkreise vertreten, in der die Trasse verlegt werden soll. Die Abgeordneten, darunter auch Uwe Schummer, wollen das Thema demnächst mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier besprechen (die WZ berichtete). Red