Kempen Ein Leben für Sport und Gesundheit
Herbert van den Bosch ist von der SPD mit dem Karl-Heinz-Schlingmann-Pokal ausgezeichnet worden.
Kempen. Den Karl-Heinz-Schlingmann-Pokal vergibt die SPD an Kempener, die sich um den Sport und das Ehrenamt in der Stadt verdient gemacht haben. Und wenn das auf einen zutrifft, dann ist es sicher Herbert van den Bosch. Der 74-Jährige war viele Jahre Sportler und Vorsitzender des Kempener Leichtathletik-Clubs (KLC) — und ist immer noch als Trainer aktiv. „Für mich ist Herbert van den Bosch der geborene Pokalträger“, würdigte SPD-Vorsitzender Jürgen Pascher den Preisträger bei der Übergabe des Pokals im Café Peerbooms.
1966 zog der gebürtige Oberhausener Herbert van den Bosch nach Kempen. Zwei Jahre später trat er dem KLC bei. „Passenderweise wurde er vom damaligen KLC-Vorsitzenden Karl-Heinz Schlingmann in den Verein aufgenommen“, so Pascher, der selbst lange Jahre an der Seite von van den Bosch im KLC mitgewirkt hat. Nach den Ämtern Sozialwart und 2. Vorsitzender übernahm der Preisträger 1973 den Vorsitz des Clubs. „Als Nachfolger von Karl-Heinz Schlingmann“, ergänzt van den Bosch. „Deshalb freue ich mich sehr über den Preis. Karl-Heinz war über viele Jahre ein guter Freund.“
In seiner Amtszeit führte der Vorsitzende van den Bosch den Leichtathletik-Club zu seiner Blüte, wie Jürgen Pascher es ausdrückte. Van den Bosch gründete unter anderem die Tischtennisabteilung, die heute noch das Aushängeschild des Vereins ist. Außerdem hat van den Bosch daran mitgewirkt, dass es eine Handballspielgemeinschaft zwischen KLC und Vereinigter Turnerschaft (VT) gab: die HSG Kempen. Mitte der 80er Jahre erlebte der KLC seine beste Zeit mit vielen Abteilungen: Basketball, Handball, Volleyball, Leichtathletik, Badminton. „Damals hatten wir 560 Mitglieder“, erinnert sich van den Bosch. Heute seien es etwa 230.
„Herbert hat viel für den Verein und den Kempener Sport insgesamt geleistet“, so Pascher. „Auch an der ersten Auflage des Altstadtlaufes war er beteiligt. Eine Veranstaltung, die heute ein absolutes Zugpferd in der Stadt Kempen ist.“
Aktiv mitgearbeitet hat der Sportler auch beim Entstehen der Städtepartnerschaften zu Wambrechies (Frankreich) und zum ostdeutschen Werdau. „Beide Partnerschaften sind aus Freundschaften zwischen Leichtathleten entstanden“, sagte Jürgen Pascher.
Auch mit 74 Jahren ist Herbert van den Bosch immer noch sportlich aktiv. Am Herzen liegen ihm die beiden Sportgruppen des KLC für Diabetiker und Parkinsonerkrankte. „1958 habe ich selbst die Diagnose Diabetes bekommen“, berichtet van den Bosch. „Der Sport und das Aktivsein hat mir die Lebensqualität gesichert.“
1991 hatte der Kempener den Rehasport im KLC ins Leben gerufen. Und auch nach dem Ende seiner Vorstandstätigkeit 1999 setzte van den Bosch die Arbeit in der Abteilung fort. „Die Arbeit in diesen Gruppen macht mir immer noch viel Spaß. Und wir leisten dort wichtige Arbeit“, sagt der Trainer, der sich in diesen Bereichen speziell hat ausbilden lassen.
Einsteiger seien in den Gruppen stets willkommen. Die Parkinsonerkrankten treffen sich donnerstags von 16 bis 17.30 Uhr in der Turnhalle der Realschule. Für die Diabetiker gibt es zwei Termine: montags von 16 bis 17.30 Uhr und donnerstags von 19.30 bis 21 Uhr. Infos gibt es bei Herbert van den Bosch: Tel. 02152/52368.
Neben seinem Engagement ist der Kempener auch in anderen Hobby immer noch aktiv. So singt van den Bosch zum Beispiel im Kirchenchor mit. Und er unternimmt mit seiner Frau Ursel regelmäßig lange Radtouren. Zuletzt war er an Rhein und Mosel mit dem Rad unterwegs. „Ich habe schon mit 14 Jahren angefangen, Deutschland mit dem Rad zu bereisen“, erinnert sich van den Bosch. Zum Teil habe er 240 Kilometer am Tag im Sattel zurückgelegt. „Ich bin ’mal von Dortmund nach Hannover durchgefahren.“
Kürzer treten möchte der frühere AOK-Mitarbeiter in Sachen Sport eigentlich nicht. „Ich fühle mich wohl. Sport tut mir gut.“ Das zeigt er auch Jahr für Jahr beim Ablegen des Sportabzeichens. 43 Mal hat er die Leistungen für das Abzeichen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) bereits erfüllt. „Die 50 vollzumachen, wäre schön. Das kann ich aber nicht versprechen.“