Elfer-Rat der Kolpingsfamilie: Heißer Tanz und tolle Pointen
Der Elfer-Rat der Kolpingsfamilie bot bei seiner Sitzung ein sehr gutes Programm. Besucher waren begeistert.
Kempen. Wenn in der Promiwelt von „BB“ die Rede ist, denkt jeder an Brigitte Bardot. In der Thomasstadt ist das anders. Da denken einige sogleich an den „kleinen Vorsitzenden“ mit den großen weißen Händen“ des Elfer-Rates der närrischen Kolpingsfamilie: Bernd Berger, Figaro aus Leidenschaft, hat mit seinen Mitstreitern am Samstag in der vollbesetzten Kolpinghalle den Kempenern einen tollen jecken Abend beschert.
Es war 20.59 Uhr, als 30 Musiker der Formation „De Bajaasch“ nicht nur das Narrenvolk auf die Stühle brachten, sondern auch Prinz Peter I. (Croonenbroeck) dazu bewegten, mit seiner Posaune mitzuspielen. Für ihn war es ein unvergessliches Heimspiel zum Ende seiner dreijährigen Regentschaft mit seiner Prinzessin Marianne.
Die Stimmung war den ganzen Abend über prächtig — da hatte der neue Sitzungspräsident Peter Wolters leichtes Spiel. Dem Nachfolger von Kolping-Urgestein Heinz-Gerd Plenker gelang eine gute Premiere.
„De Bajaasch“ hatte noch nicht die Bühne verlassen, da stürmten knapp zwei Dutzend „Palm Beach Girls“ auf die Bühne und boten dem toll kostümierten Narrenvolk eine Tanz-Show der Extraklasse. Da stimmten Outfit, Choreographie, Wurfeinlagen, Technik und Akrobatik. Es war ein Höhepunkt des jecken Abends an der Peterstraße. Bei der hübschen Formation aus Euskirchen schlugen vor allem die Männerherzen höher.
Bei den Büttenrednern stach Fritz Esser, der Mann mit dem Koffer aus Kempen, heraus. Der 74-Jährige steht seit 54 Jahren in der Bütt. Seine Pointen passten zur Lokalpolitik, wie der berühmte Deckel auf den Topf.
Esser landete in seiner Rede mit dem Hubschrauber auf dem Dach des „kranken Krankenhauses“ und hatte Weitsicht bis Ziegelheide, aber auch Einsicht in das Hospital. Doch was laut Esser fehlte, war die „Aufsicht durch Herrn Hensel“. Und: Mit dem Schuldenberg des Krankenhauses gehört Kempen schon zu den Mittelgebirgsstätten.
„Alle Kempener Vereine haben Nachwuchssorgen. Die Tennisspieler von Rot-Weiß jedoch nicht, denn dort sorgt der erste Vorsitzende selbst für den Nachwuchs“, erklärte Fritz Esser. Sein Name: Heinz Börsch, 63 Jahre jung. „Da muss doch die Nacht demnächst für den Ex-Prinzen Heinz stressig werden bei einem kleinen Kind. Aber nein: Männer über 60 müssen nachts sowieso raus.“ Mit diesem Spruch hatte Esser die Lacher auf seiner Seite.
Ein wenig Abschiedsstimmung kam beim Kempener Prinzenpaar auf — wie schon in der vergangenen Woche bei der Kamperlings-Sitzung. Für Peter und Marianne war es die letzte Kolpingsitzung als Prinzenpaar. Der nächste Sitzungsabschied folgt in der kommenden Woche: Dann lädt die St. Huberter Straßengemeinschaft „Heideröslein“ zum Karneval ins Forum.